Freitag, 6. Mai 2016

Gift im Acker 06.05.2016 - 20:15 - 3SAT

Thema: Doku

am 06.05.2016 um 20:15 - 3SAT schauen:
"Glyphosat die unterschätzte Gefahr"

Eine Arbeitsgruppe der WHO hält das weltweit meistverwendete Unkrautvernichtungsmittel für "toxisch und wahrscheinlich krebserregend". In Deutschland ist Glyphosat im Testbetrieb zugelassen - seit 1974. "Wie kann das sein" fragt "die story". (bis 21:00 Uhr)

Film von Volker Barth und Susanne Richter

Glyphosat ist weltweit der meistverwendete Unkrautvernichter auf unseren Äckern, aber auch in unseren Gärten. Sechs Millionen Kilogramm wurden 2012 in Deutschland auf die Böden gebracht.

Glyphosat ist billig und in jedem Gartengroßhandel zu kaufen. Angeblich völlig gefahrlos, sagen die einen, mit großen Gesundheitsgefahren für Mensch und Tier, sagen die anderen. Großflächige Studien dazu gibt es nur von der Industrie selbst.

Glyphosat hat bislang nur eine begrenzte Genehmigung in Europa, und 2015 ist das Bundesamt für Risikobewertung in Deutschland zuständig für die Verlängerung. Da platzte die WHO Meldung, ein generelles Verbot für Glyphosat zu fordern, mitten in die Entscheidungsfindung. Eine Arbeitsgruppe für Krebsforschung der WHO hält das Unkrautvernichtungsmittel von Monsanto, Syngenta und BASF für absolut toxisch und wahrscheinlich krebserregend. Immer mehr Menschen und Tiere, die der Substanz ausgesetzt sind, erkranken - und es gibt eine große Zahl ungeklärter Fehlgeburten und Missbildungen, vor allem in Südamerika auch an Menschen, dort wo Glyphosat auf großen Monokulturen eingesetzt wird.

Kritische Wissenschaftler warnen seit vielen Jahren vor Langzeitschäden. Ihre Untersuchungen wurden aber von den Behörden nicht anerkannt. Das Filmteam fragt nach, wie es sein kann, dass dieses Mittel seit 1974 ohne eine geprüfte Zulassung in Deutschland im Testbetrieb verlängert wird, obwohl es seit 10 Jahren Hinweise auf die Gefährlichkeit gibt? Es begibt sich auf die Suche nach kranken Tieren und Menschen und fragt, wie die WHO nun zu den neuen Erkenntnissen kommt und wie das Bundesamt für Risikobewertung damit umgeht.
(ARD/WDR)

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