Mittwoch, 4. Juni 2014

GPS-Bodenstationen in Russland können nicht mehr für militärische Zwecke genutzt werden

Thema: Sanktionen
Ria Novosti berichtet:
Vize-Premier: GPS-Stationen in Russland nicht mehr für Militärzwecke verwendet

MOSKAU, 01. Juni (RIA Novosti).
Laut dem russischen Vize-Premier Dmitri Rogosin können die Bodenstation des US-Navigationssystems GPS auf russischem Territorium ab Juni dieses Jahres nicht mehr für Militärzwecke genutzt werden.

Wie Rogosin am Sonntag in seinem Microblog auf Twitter schrieb, stehen die genannten GPS-Stationen unter völliger Kontrolle der russischen Behörden.



Russlands Vize-Premier Dmitri Rogosin Russlands Vize-Premier Dmitri Rogosin
© RIA Novosti. Sergei Mamontov
„…Es sind technische Maßnahmen ausgearbeitet und beschlossen worden, die die Nutzung dieser Stationen für militärische Zwecke ausschließen. Wir haben sie nun voll unter Kontrolle“, erläuterte der Vize-Premier. Ihm zufolge sind Verhandlungen mit den USA über die Aufstellung russischer (GLONASS-)Stationen in den USA initiiert worden. „Termin: 31. August. Im Ergebnis der Verhandlungen sollen neue Beschlüsse gefasst werden“, so Rogosin.

Diese Entscheidung entspreche den Interessen der nationalen Sicherheit und der Festigung der Verhandlungsposition und die Interessen privater Nutzer würden dabei nicht beeinträchtigt, so Rogosin.

Die russische Weltraumbehörde Roskosmos hat am Sonntag mitgeteilt, dass die Stationen in Russland, die GPS-Signale empfangen können, entsprechend den geltenden Abkommen weiter eingesetzt werden. Dabei dürfen die von ihnen übermittelten Informationen für militärische Zwecke nicht genutzt werden.

Wie Rogosin früher mitgeteilt hatte, sei geplant, elf Bodenstationen des US-Navigationssystems GPS auf dem Territorium Russlands vorübergehend abzuschalten.



So war es gedacht bevor die Gierhälse ihre Hände nach der Ukraine ausstreckten:
Im GPS+GlONASS-System kann die Genauigkeit der Ortung auf einige Zentimeter erhöht werden (heute macht die Genauigkeit von GPS zwischen einem und drei Meter aus)

Wer jetzt glaubt:"Das betrifft mich ja nicht, so genau muss mein Auto ja nicht fahren" liegt ziemlich daneben. Nahezu jeder Vermessungsingenieur im Hochbau arbeitet heutzutage mit GPS, auch in Bereichen wo es auf Zentimeter ankommt.
Es ist schon traurig, dass die Gier Einiger die jahrelange Arbeit und Mühen Vieler, in kürzester Zeit kaputt machen kann. Ist das bei den leichtfertig ausgesprochenen Sanktionen alles bedacht worden oder glaubte auch nur Einer, Putin ließe sich alles ohne Gegenmaßnahmen gefallen?



Allerdings ging das Folgende nach RIA Novosti Meldung vom 17.11.2013 voraus

CIA und Pentagon dulden keinen russischen GPS-Konkurrenten in den USA – „New York Times“

MOSKAU, 17. November (RIA Novosti).
CIA und Pentagon sind laut „The New York Times“ bemüht, das US-Außenamt zu überreden, der russischen Weltraumbehörde Roskosmos keine Genehmigung für den Bau von mehreren Messstationen für das russische Navigationssystem GLONASS zu erteilen.

Wie die Zeitung schreibt, wird in den US-Geheimdiensten und im Verteidigungsamt die Besorgnis geäußert, dass Russland auf diese Weise „eine Basis auf dem US-Territorium bekommen würde, die die lenkbaren russischen Raketen wesentlich präziser machen würde“.

Außerdem können diese Messstationen nach ihrer Ansicht für Aufklärungsaktivitäten unmittelbar vom US-Territorium aus missbraucht werden.

Wegen dieses Verdachts habe das Weiße Haus seine endgültige Entscheidung dazu verschoben. Russland müsse zusätzliche Daten vorlegen, während die US-Behörden eine Einigung zu diesem Punkt erreichen sollen, erfuhr die Zeitung aus anonymen Quellen im Außenamt und in der Administration des Präsidenten.

„Ich möchte begreifen, warum die USA daran interessiert sein sollten, dass GLONASS, der russische Konkurrent von GPS, angespornt wird, während die weltweite Nutzung von GPS ein offensichtlicher Vorteil für die USA in vieler Hinsicht ist“, äußerte der Kongressabgeordnete Mike Rogers. Zuvor hatte er vom Pentagon eine Einschätzung der Folgen einer Stationierung russischer Messstationen für die nationale Sicherheit der USA angefragt.

Russland hatte im Mai 2012 den Antrag auf den Bau von GLONASS-Stationen auf dem US-Territorium an die USA gerichtet, teilte Marie Harf, offizielle Sprecherin des US-Außenamtes, mit. Im Oktober 2012 gab der damalige Roskosmos-Vizechef Vitali Dawydow bekannt, seine Behörde wolle acht solche Stationen in den USA einrichten. Er verwies darauf, dass auf dem Territorium Russlands 19 GPS-Messstationen im Einsatz sind.

Laut Harf habe es mehrere bilaterale Treffen zu dieser Frage gegeben, bei denen die amerikanische Seite zusätzliche Informationen zum GLONASS-Projekt erfragte. Zuletzt habe ein solches Treffen am 25. April stattgefunden.

GLONASS ist das russische Analog-Projekt zum amerikanischen GPS-System. Mit der Aufstellung des GLONASS-Systems wurde im Oktober 1982 begonnen. Am 12. Oktober 1982 war in der Sowjetunion der erste GLONASS-Satellit gestartet worden. Am 23. September 1993 wurde das System offiziell in Betrieb genommen.


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