Sonntag, 1. Juni 2014

Deutscher General a. D. Kujat will gemischte NATO-Russland-Friedensmission in Ostukraine


Thema: Entwicklung in der Ostukraine

Der deutsche General a. D. Harald Kujat, ehemaliger Generalinspekteur der Bundeswehr, hat sich für eine gemischte Friedensmission der NATO und Russlands im Osten der Ukraine ausgesprochen. Das berichtete der Deutschlandfunk am Freitag.
Der deutsche General a. D. Harald Kujat (Archivbild) © AP/ Fabian Bimmer
„Wir müssen selbst etwas tun, um die Stabilität zu erzeugen. Und das müssen wir gemeinsam mit Russland tun, daran geht gar kein Weg vorbei. Und da bietet sich aus meiner Sicht an das Modell, dass wir eben im Kosovo eingesetzt haben, KFOR, wo wir eine internationale Stabilitätstruppe eingesetzt haben aus westlichen Staaten und Russland, wo also deutsche, amerikanische und russische Streitkräfte gemeinsam für Stabilität gesorgt haben. Ich denke, das ist ein vernünftiges Modell“, sagte der ehemalige Vorsitzende des NATO-Militärausschusses in einem Interview.

„Wir müssen auch sehen, dass die ukrainischen Streitkräfte überhaupt nicht in der Lage sind, diese Gegend (Lugansk und Donezk – Anm. der Redaktion) zu befrieden. Das halte ich für ausgeschlossen. Obwohl wir sehen, dass auch diese Separatisten, Terroristen, wie auch immer man sie nennen will, sich untereinander bekämpfen. Aber gleichzeitig sind wir ja offensichtlich auch mit der Diplomatie nicht weitergekommen, wir dümpeln ja seit Monaten dahin. Es gibt Telefonanrufe, es wird telefoniert, es wird appelliert, man ringt die Hände, aber es gibt keine Lösung, es zeichnet sich keine Lösung ab in dieser Situation“, fuhr der General fort.

„Wir müssen erkennen, dass wir mit der bisherigen Vorgehensweise zu keinem Ergebnis kommen, jedenfalls zu keinem positiven Ergebnis. Und wenn die Situation uns weiter entgleitet im Osten, also wenn dieses Krebsgeschwür sich dann vom Osten her auf die gesamte Ukraine ausbreitet, dann wird es zu spät sein. Ich habe den Eindruck, dass man im Augenblick ratlos ist in der Diplomatie und in der Politik, wie es eigentlich weitergehen soll“, sagte Kujat dem Deutschlandfunk.
Quelle: RIA Novosti

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