Dienstag, 29. April 2014

Ukraine in der Krise - Menschenjagd in Donezk

Thema: Krise in der Ukraine

Ukraine bleibt gespalten
Menschenjagd in Donezk

28.04.2014, 20:29 Uhr | dpa, rtr, AFP, T-Online.de
Die Ost-Ukraine bleibt ein Unruheherd, in mehreren Städten kam es zu gewaltsamen Zwischenfällen. Die sogenannten Selbstverteidigungstruppen seien auch bereit zu töten, "um ihr Ziel einer Föderation zu erreichen", sagte Separatisten-Kommandeur Igor Strelkow einer kremltreuen Zeitung. In der Großstadt Donezk machten pro-russische Aktivisten mit Stöcken und Schlägern Jagd auf Menschen, die für die Einheit der Ukraine demonstrieren wollten.

Tausende Menschen waren auf den Straßen über denen Rauch hing und wo sich die verfeindeten Lager bekämpften. Bei den Zusammenstößen sind mindestens 14 Menschen verletzt worden.

Einige der mit Schlagstöcken und Messern bewaffneten pro-russischen Angreifer warfen Steine und Blendgranaten auf die Teilnehmer einer pro-ukrainischen Kundgebung in der Regionalhauptstadt. Die Polizei versuchte vergeblich, die Gruppen auseinanderzuhalten.

"Hagel von Ziegel- und Pflastersteinen"

Den rund 1000 Kiew-Unterstützern standen etwa 500 Separatisten gegenüber, während Donezk ansonsten als Hochburg der pro-russischen Bewegung gilt. Ein Demonstrant sprach von einem regelrechten "Hagel von Ziegel- und Pflastersteinen".

Vor dem besetzten Fernsehsender in Donezk halten weiterhin vermummte pro-russische Kämpfer in Flecktarn mit Gewehren Wache. Auf dem Militärflugplatz Kramatorsk beschossen Unbekannte die Regierungseinheiten. Zwei Sicherheitskräfte wurden verletzt.

Weitere Geiselnahmen

In Luhansk patrouillierten ebenfalls schwer bewaffnete Polizisten, während sich pro-russische und pro-westliche Bürger Wortgefechte lieferten.

Der selbst ernannte "Volksbürgermeister" von Slawjansk, Wjatscheslaw Ponomarjow, machte keine Anstalten, dass er die sich noch in seiner Gewalt befindlichen OSZE-Beobachter, darunter vier Deutsche, freilassen möchte.

Stattdessen nahmen pro-russische Kräfte in der Stadt erneut mehrere Geiseln - angeblich bewaffnete Nationalisten, die für die Einheit des Landes kämpfen. Ponomarjow hatte kürzlich erklärt, dass Slawjansk sich im Kriegszustand befinde und somit jeder festgehalten werden könne, der eine Bedrohung darstellt oder nur den von Separatisten beanspruchten Boden ohne Erlaubnis betritt.

Der ukrainische Geheimdienst SBU beziffert die Zahl der "Gefangenen" inzwischen auf 40. Wieder fielen Schüsse, und in Charkow schwebte Bürgermeister Gennadi Kernes nach einem Attentat in Lebensgefahr.

Angriff auf Bank-Filiale

In Konstantinowka besetzten pro-russische Bewaffnete das Rathaus, und mutmaßlich moskautreue Kräfte stürmten eine Polizeistation. In Donezk griffen rund 300 pro-russische Demonstranten die Bank des Milliardärs Igor Kolomoiski an, der seit Anfang März Gouverneur der Region Dnipropetrowsk ist.

Die Separatisten haben eigene Bürgermeister und Gouverneure eingesetzt. Einige ihrer Anführer wurden inhaftiert und sollen gegen eigene Geiseln ausgetauscht werden.

Befreiung von der "Junta"

Weiterhin sind zahlreiche Verwaltungs- und Sicherheitsgebäude in rund einem Dutzend Städten der Region besetzt. Auch die ins Stocken geratene "Anti-Terror-Operation" der ukrainischen Übergangsregierung konnte bislang kein Einlenken erzwingen. Kiew kann sich nicht behaupten.

Pro-russische Protestführer fordern in der Region seit Wochen eine Volksabstimmung, eine weitreichende Föderalisierung oder sogar eine Loslösung von der Ukraine - wie zuletzt bei der Halbinsel Krim. Strelkow, der die Streitkräfte des Don-Beckens anführt, erklärte, es gehe darum, die Ukraine von der "Junta" Kiew zu befreien. Vielleicht brenne nicht jeder für den Anschluss an Russland, aber auf jeden Fall wollten die Menschen "nicht unter der Führung leben, die die Macht in Kiew an sich gerissen hat".
Quelle: T-Online.de

Kommentare

bernd2013
Hallo ,kann mir hier die meisten Kommentare nicht mehr anhören ,die Putschisten um Klitschko und Konsorten haben schon während der Olympischen Spiele angefangen einen rechtmäßig gewählten Präsitenten zu stürtzen.Für mich Kriminelle !! Ich habe in der Ukraine gearbeitet alle Menschen sprechen russisch und vom Mütterchen Russland !!!! Die EU,NATO und die Ammis haben sich in diesen Konflikt absolut nicht einzumischen!! Im Norden Afrikas haben wir genug Unheil angerichtet ,schaut mal was aus diesen Ländern geworden ist Ägypten!! Im übrigen hat der Russe uns auch die Wiedervereinigung tun lassen und das musste er absolut nicht.Ich habe immer CDU gewählt und werde das auf alle Fälle nie wieder tun sondern nur noch ganz Rechts. Guten Abend
Business1997
Man muss nicht Pro-Putin sein, um zu erkennen das der Westen einen großten, ja sogar sehr großen Anteil an dem hat was in der Ukraine passiert. Der Westen sollte endlich mit seinen Drohungen und Sanktionen gegen Russland aufhören und eine klare Aussage tätigen das die Ukraine weder der NAto noch der EU angeschlossen wird. Die Ukraine sollte wie die Schweiz einfach neutral werden und mit allen Seiten West wie Ost, politische, wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit pflegen. Da steht in der Macht von Obama und der EU. Dem würde sich Putin auch nicht widersetzen.

BW2014
Diese Berichterstattung ist absolut inakzeptabel! Warum darf man nicht erfahren wer so was schreibt? Der von Ihnen genannter Bürgermeister von Dnipropetrovsk ist ein Verbrecher der eine Prämie von 10.000 $ pro jeden getöteten "Separatisten" versprochen hat. Warum schreiben diese verleugneten "Reporter" kein Wort darüber? Und warum sagen sie nicht, dass Faschisten gestern in Charkow normale Menschen auf der Straße gejagt und einen angeblich dabei getötet haben?

meierei
Was sucht die NATO in der Ukraine? Ihren neuen Feind? Und was wollen deutsche Soldaten dort? Bereits unsere Väter haben da versagt. Nie wieder Krieg schworen die. Und unsere Christen wollen Krieg? Warum? Wozu? Führ wen?

Engel
viele Ukrainer werden jetzt schon Janikowitsch zurück wünschen trotz aller berechtigten Kritik an ihm - denn wie man sieht: Schlimmer geht immer !!! --- außerdem wählten sie ihn sogar "zurück" nachdem sie die Regierung Timoschenko abgewählt hatten - jetzt haben sie die Abgewählten wieder am Hals -- aber ohne Wahl.....


Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen

Der Kommentar erscheint manchmal erst nach Freigabe