Donnerstag, 10. April 2014

Anne Will - 09.04.2014, Koalitions-Zoff um Rente mit 63 - Kippt jetzt das ganze Projekt?


Diesmal:
Koalitions-Zoff um Rente mit 63 – Kippt jetzt das ganze Projekt?
Sendung am 09. April 2014 | 22:45 Uhr
© Will Media Fotograf Wolfgang Borrs/Marijan Murat
Die Gäste im Studio
  • Karl Lauterbach Stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender
  • Christian Lindner Vorsitzender der FDP
  • Christian von Stetten Vorsitzender des Parlamentskreises Mittelstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
  • Heinz-Josef Bontrup Wirtschaftswissenschaftler
  • Elisabeth Niejahr Journalistin


Das Rentenpaket der Bundesregierung trifft auf breiten Widerstand in der Union. Im Zentrum der Kritik stehen die Pläne von Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD), auch Zeiten der Kurzzeitarbeitslosigkeit auf die für die abschlagsfreie Rente mit 63 erforderlichen 45 Beitragsjahre anzurechnen. CDU-Vize Julia Klöckner droht der SPD nun mit einem Scheitern des Rentenpakets. Ist es gerecht, dass Kurzzeitarbeitslosigkeit für die Rente mit 63 angerechnet wird? Geht die Rente mit 63 zu Lasten der jungen Generation und muss sie deshalb rückgängig gemacht werden? Oder liegt die Lösung in mehr Flexibilität statt starrer Altersgrenzen?

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Kommentare aus dem Blog

56 Erster Karl:
ARD und ZDF, mit Zwangsgebühren finanziert, erfüllen schon lange nicht mehr ihren Bildungsauftrag. Sie haben, bis auf ganz wenige Ausnahmen, nur noch gezielte Meinungsmache zu verbreiten. Politische Talksendungen, einst das Flaggschiff gepflegter und anspruchsvoller Diskussionskultur, sind da besonders auffällig. Allein schon wieder die Diskutanten für diese Sendung,lassen die Richtung, was die Sendung verbreiten muss, klar erkennen.
In keiner der letzten Sendungen wurden die Rente mit 63, aber auch die Mütterrente, inhaltlich mit allen ihren Facetten betrachtet. Beide Renten werden den unbedarften Zuseher als Wohltaten verkauft und so dargestellt, dass sie unbezahlbar sind.
In Wirklichkeit ist es eine Umverteilung , die alleine nur die Beitragszahler zu tragen haben, ganz krass die Mütterrente. Dort werden Beitragsgelder der Zwangsversicherten ,auch Müttern zu gute kommen, die überhaupt nicht in die GRV eingezahlt haben.Bei anderen Fällen spricht man da von Diebstahl.Ich bin für Mütter-Rente,habe das mehrfach auch in Foren auch betont, aber nicht zu Lasten der Zwangsversicherten, sondern steuerfinanziert.
Rente mit 63 ist , auch da wiederhole ich mich, ist die größte Volksverdummung.
Von der reinen abschlagsfreien Rente mit 63 profitieren ab Juli gerade mal vier Geburtsjahrgänge und zwar nur die von 1949 bis 52. Danach erhöht sich das Renteneintrittsalter mit jedem Jahrgang um zwei Monate. Bereits für den Jahrgang 58 müsste es deshalb Rente mit 64 heißen. Und für alle, die nach 1963 geboren sind, gibt es die abschlagsfreie Rente erst ab 65. Doch in diesem Alter geht das heute schon nach 45 Beitragsjahren.
Egal nun, ob Arbeitslosigkeit und in welcher Höhe angerechnet werden soll, in den „Genuß“ dieser Rente kommt doch nur ein ganz geringer Teil, den 45 Beitragsjahre zu erreichen ist doch vorallen für die jüngere Generation illusorisch.
Mit der Mütter-Rente will die CDU/CSU ihr Wahlvolk zufrieden stellen und viele wollen nicht begreifen wer die Rechnung bezahlen muss.
Mit der Rente mit 63 versucht die SPD Schandtaten ihrer Agenda 201 zu kaschieren und lenkt ganz geschickt von der Rente mit 67 und der im Wahlkampf versprochen Änderungen ab, den Rente mit 63 bleibt eine Mogelpackung.
Warum werden solche Dinge nicht angesprochen?
Wann wird endlich mal über eine Bürgerversicherung/Erwerbstätigenversicherung gesprochen?
Ich denke schon, dass die Zwangsversicherten die Mehrheit im Volk sind und nun endlich mal aufwachen sollten, wie sie ihre Forderungen nach einen lebenswerten Leben im Alter,ohne Altersarmut und Ungleichbehandlung durchsetzen können.
Sendungen, wie diese, führen zu keinen Veränderungen, man sollte sie gar nicht mehr ansehen und damit ein Zeichen setzen, dass die ÖRF Anstalten endlich wieder ihren Bildungsauftrag erfüllen und einseitige Propaganda zu unterlassen haben.
1989 gab es da den Slogan – Wir sind das Volk -
Manchmal lohnt es sich an bewährtes aus der Vergangenheit zu erinnern.

62 Kassandra:
Solange die von der SPD-Grüne-CDU-FDP installierten rentenzerstörenden Maßnahmen nicht korrigiert werden, bleibt ohnehin alles Augenwischerei. Der ganze Riesterrentenbetrug muss gestoppt werden, damit auch der rentenkürzende Riester- Nachhol- und Nachhaltigkeitsfaktor. Auch das was sich Bundeszuschuss nennt, ist kein Zuschuss, sondern sehr mangelhafte Ersatzleistungen, für die zuvor aus den Rentenbeiträgen entnommenen Milliarden, womit rentenfremde, allgemeinstaatliche Aufgaben bezahlt werden. Rund 700 Mrd. Euro fehlen der GRV bis heute, weil der Bund noch nie alles zurück bezahlt hat, wie er müsste. Und nun noch eine versicherungsfremde Leistung mehr, die wiedereinmal allein die gesetzlich Rentenversicherten bezahlen sollen, die Anerkennung von Erziehungszeiten ist keine Aufgabe der Rentenversicherung!
Mit dem Riesterrentenbetrug ist die gesetzliche Rentenversicherung an die Finanzhaie verscherbelt worden. Wer die mit Riester und Hartz-IV geöffneten Schleusen nicht schließen will, soll von der Bekämpfung von Altersarmut schweigen.
Diese ganzen neuen Konstrukte wie Rente mit 63, Mütterrente, solidarische Lebensleistungsrente sind unnötig. Die GRV muss gestärkt,auf alle Erwerbstätigen ausgeweitet und vor politischen Eingriffen verfassungsfest gesichert werden, private Saugnäpfe haben darin nichts zu suchen.
Die geplante Lebensleistungsrente an eine private Riesterrenterente zu knüpfen ist politische Korruption zugunsten der Versicherungsbranche.

63 Kassandra:
Heute muss ein Arbeitnehmer 2.695,00 € verdienen, um 1 Entgeltpunkt zu erhalten, das sind z. Z. 28,14 € pro Monat/Jahr, das sind vom brutto 46,99 % bei 45 Rentenjahren, bei 40 Arbeitsjahren = 41,77 %. Bis 2025 soll die Rente auf 42,4 % für 45 Jahre hinunter! Das für so viele Jahre Arbeit. Verhöhnung der Leistung. Auf der anderen Seite sind in den letzten 20 Jahren die Oberen 10 % um jährlich 1,6 % reicher geworden. Rente seit 1957 von 70% auf 43% des jeweiligen Durchschnitts Ruhegeld Beamte 71.75% bis 72.6% vom letzten Nettogehalt.
Auf den Seiten altersarmut-per-gesetz wird sehr genau das Alterseinkünftegesetz erklärt, und mit welch perfider Strategie Prof. Rürup den “typisierten Pflichtversicherten” erfand, damit die Renten besteuert werden können.

66 Kassandra:
Die wissenschaftliche Mitarbeiterin, Kornelia Hagen, in der Abteilung Wettbewerb und Verbraucher des DIW in Berlin, hat im DIW Wochenbericht Nr. 8/2014 Vom 19. 2. 2014 weitere Ungerechtigkeiten herausgestellt, die die jetzt geplante Rente mit 63 zwangsläufig ergeben.
Zu allem anderen:
  • Menschen, die körperlich schwer belastende Tätigkeiten ausüben – müssen oftmals schon vor dem 63. Lebensjahr eine Erwerbsminderungsrente beantragen mit Abschlag.
  • dass alleinige Kriterium für die Gewährung der Leistung nur die Anzahl der im Lebensverlauf erzielten Versichertenjahre (Beitragsjahre inklusive Berücksichtigungszeiten) widerspricht dem Beitragsäquivalenzprinzip.
  • ein Versicherter, der nur 44 Jahre erreicht, aber mehr Beiträge eingezahlt hat, ist schlechter gestellt.
  • wieso ist die Lebensleistung eines Versicherten, der 43 Jahre, überwiegend Vollzeit gearbeitet hat, weniger wert, als die Leistung einer Versicherten, der nur halbtags erwerbstätig war?
  • wenn eine Versicherte, die 40 Jahre sozialversicherungspflichtig beschäftigt war und dabei zwei Kinder erzogen hat, diese Leistung nicht erhalten soll, eine Versicherte aber mit 30 Jahren Beitragseinzahlungen und 15 Jahren Kinderberücksichtigungszeit begünstigt ist.
Es betrifft ohnehin nur wenige Arbeitnehmer, die das wirklich beanspruchen können, da die willkürlichen Rentenkürzungen nicht zurückgenommen werden, wird Fehler auf Fehler gepackt. Und Renten in Höhe von etwa 1500 Euro Renten sind viel? Bei den gigantisch gestiegenen Lebenshaltungskosten? Viele Rentner unterstützen ihre Kinder und Enkel, sponsern so manche Studiengebühr, geben diese Rente so gleich wieder in den Wirtschaftskreislauf zurück. Auch davon profitieren Arbeitsplätze, die gesamte Binnennachfrage. Von wegen Beitragssenkung wegen angeblicher prall gefüllter Rentenkasse, die ist nicht prall gefüllt und diese Einzahlungen gehören den gesetzl. Versicherten.
Durch die vielen willkürlichen Rentenkürzungsfaktoren wurde das erzwungen, was als Überschuss in der Rentenkasse durch die Medien geistert. Dazu wurde der §158 SGB VI so geändert, damit die Rückhaltereserve unverantwortlich abgesenkt, um mit den geringer ausbezahlten Renten dann eine Beitragssenkung zu versprechen- der Arbeitgeberbeitrag sollte dann auf ein niedriges Neveau eingefroren werden, allein der Arbeitnehmer soll die natürlich steigenden Beiträge tragen, genauso wie es schon bei Krankenkassenbeiträgen ist. Es geht allein um weitere Lohnsenkungen, sonst gar nichts.

68 Kassandra:
Herr Bontrup ist dabei,
ein Lichtblick- seine Vorträge auf youtube zu hören, sind sehr empfehlenswert!


wird fortgesetzt...

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