Mittwoch, 26. März 2014

Anne Will - 26.03.2014 - Wandel durch Abschreckung – Zwingt der Westen Putin so in die Knie?


Diesmal:
Wandel durch Abschreckung – Zwingt der Westen Putin so in die Knie?
Sendung am 26. März 2014 | 23:30 Uhr
© Will Media Fotograf Wolfgang Borrs/Marijan Murat
Die Gäste im Studio
  • Norbert Röttgen Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestags
  • Arnulf Baring Historiker
  • Erhard Eppler Bundesminister a.D.
  • Andrea von Knoop Ehrenpräsidentin der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer


Nachdem der Westen am Montag am Rande des Nuklear-Gipfels in Den Haag das für Juni geplante G-8-Treffen mit Russland abgesagt hat, steht Putin isoliert da. Kanzlerin Merkel sagt: „Solange das politische Umfeld für G8 wie im Augenblick nicht vorhanden ist, gibt es G8 nicht“. Und US-Präsident Obama droht Putin, Russland müsse für die Annexion der Krim bezahlen. Auch am Mittwoch beim EU-USA-Gipfel in Brüssel ist ein Schulterschluss zwischen Europa und den USA im Konflikt mit Russland zu erwarten, weitere Sanktionen könnten beschlossen werden. Doch kann sich Deutschland Wirtschaftssanktionen gegen Russland wirklich leisten? Können Obama und der Westen Putin durch ihre Drohungen wirklich in die Knie zwingen? Wird aus dem einstigen Wandel durch Annäherung ein Wandel durch Abschreckung? Oder hat der Kreml längst die ganze Ukraine und einen Teil der Moldau im Visier?

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Kommentare aus dem Blog

#3 Peter Fischer:
25. März 2014 um 13:49 Uhr
Zitat Norbert Rötgen ( geplanter Sendungsteilnehmer ):
“Putin nimmt für sich in Anspruch, Machtansprüche mit militärischen und geheimdienstlichen Mitteln durchzusetzen. Er begeht einen Zivilisationsbruch, den ich nicht für möglich gehalten hätte.”
Zitat Ende.
Mir war gar nicht bekannt, dass die VSA ( richtige Schreibweise für USA ) friedlich im Irak, in Afghanistan, in Vietnam und in Jugoslawien einmarschiert sind.
Ach ja, fast hätte ich es vergessen, das irakische Volk, das afghanische Volk, das vietnamesische Volk und das jugoslawische Volk hat ja vorher in einer demokratischen Abstimmung für den Einmarsch der VSA gestimmt.
Auch ist doch zu bemerken, dass überall dort, wo bisher die VSA einmarschiert sind, nur Leid, Zerstörung und Tod als Folge des Einmarschs zurück geblieben sind.
Putin schafft das, ohne dass auch nur ein einziger Schuss fällt. Nicht ein Gebäude wurde zerstört und niemand kam durch die russischen Streitkräfte ums Leben. Stattdessen schützt Putin sogar das Leben amerikanischer Staatsbürger im Fall von Edward Snowden. Kurz gesagt, Putin tut all das, was was man von einem Präsident erwartet. Er schützt sein Volk, ohne wenn und aber. Putin palavert nicht ständig um den heißen Brei herum, sondern er handelt zum Wohle seines Landes und das ohne Blut zu vergießen.
Wie sehr würde ich mir von der Bundesregierung wünschen, dass sie sich auch endlich mal für das Wohl ihres Volkes einsetzen würde. Früher hieß es in der ehemaligen DDR: ” von der Sowjetunion lernen heißt siegen lernen”. Ersetzt man jetzt Sowjetunion mit Russland, so stimmt der Spruch tatsächlich noch immer.

#12 Uli:
25. März 2014 um 15:56 Uhr
Die EU, allen voran Frau Merkel und v.a. auch die USA sollten den Mund in dieser Angelegenheit mal nicht so voll nehmen. Weitere Sanktionen sorgen für eine gefährliche Eskalationsspirale. Ich möchte mal wissen, ob Herr Steinmeier noch ganz klar ist im Kopf, wenn er ständig herumtändelt zwischen der Absicht, nicht eskalieren zu wollen, aber andererseits den Mund mit seinen Drohungen gegen Russland so voll nimmt.

Dass sich die USA jetzt plötzlich wieder das Völkerrecht erinnern, ist schon erstaunlich angesichts der Blutspuren, die sie überall hinterlassen haben wo immer es etwas zu erobern gab. Und Frau Merkel nutzt die Gelegenheit, sich bei Obama auch noch beliebt zu machen und sich seines Mißtrauens zu entledigen (NSA-Affaire). Sie wirkt beleidigt angesichts der diplomatischen Niederlage gegenüber Putin – es ist wie im Kindergarten!

#13 Paulus: 25. März 2014 um 16:13 Uhr
Der Vorspann schickt einen Satz von Frau Merkel voraus, der weder eine Information enthält (weil längst bekannt) noch eine Erklärung liefert.
„Solange das politische Umfeld für G8 wie im Augenblick nicht vorhanden ist, gibt es G8 nicht“ Die Aussage dieses Sprachspiels läuft auf die Banalität hinaus: Es gibt G8 nicht, weil es G8 nicht gibt. Soweit unsere Kanzlerin, die es ja wissen muss.

Wer wen “abschreckt”, muss sich erst erweisen, wir werden sehen. Wer allerdings damit rechnet, dass die Krim als eine Art “Retoure” wiederum in das Staatsgebiet der Ukraine zurück geht und dies für einen erwartbaren “Wandel” hielte, wird enttäuscht werden.

Für wahrscheinlicher ist da schon ein Wandel in der außenwirtschaftlichen Orientierung Russlands, der auch im “Westen” (ein Konglomerat unterschiedlichster Interessen und wirtschaftspolitischer Orientierung, man denke an den Schuldenstatus der USA) seinen Preis hat, der insbesondere von Deutschland und zu entrichten sein wird. Hinzu kommen die Kosten (Kredite) zur Stabilisierung der Ukraine.Wie will denn die Ukraine künftig Kredite zurück zahlen, wenn der Gaspreis steigt und das Land vor einer weiteren inneren Zerreißprobe steht?

So wie die Dinge liegen, steht der EU in jedem Falle ein Wandel bevor. In Gestalt einer sich verschärfenden Euro-Krise und einer schwindenden Zustimmung der EU Bürger zu den pan-europäischen Ideen der abgehobenen Brüsseler Eurokraten.
Gruß Paulus

#15 matze:
25. März 2014 um 16:46 Uhr
der ganze Konflikt ist ein kampf amerikanisches gas gegen russisches gas und wir volldeppen als Fallobst mittendrin.

#17 Heijoko:
25. März 2014 um 17:00 Uhr
Der Publizist und Historiker Arnulf Baring sagt, in der Konfrontation mit Russland müsse Deutschland mehr militärische Präsenz zeigen: “Es war ein Fehler, die Wehrpflicht in Deutschland abzuschaffen” (Militärwitz Nr. 1 und 2).
Eine „Militärmacht“ ohne richtiges Werkzeug und ohne ……., aber mit Kindergartenanschluss soll Russland drohen? Herr Baring von was träumen sie in der Nacht? Mit einer Billigarmee kann man „vielleicht“ der Schweiz drohen.
Aber der (Wort)Starke Herr Röttgen könnte mit Herrn Putin die Angelegenheit vielleicht in einem Duell lösen, das wäre doch mal eine Lösung ohne Volksbelastung und ohne Kosten.
Die Wehrpflicht abzuschaffen war richtig, denn es gab bei der BW noch nie Wehrgerechtigkeit.

#21 Marie:
25. März 2014 um 17:23 Uhr
Obama droht, v.d. Leier droht, Röttgen droht, alle drohen. Und lügen munter weiter.
Wann werden eigentlich der Herr Busch, der Herr Schröder und all die anderen Wertevertreter, die mit ihren Völkerrechtsbrüchen Vernichtung und Massen von Toten in unzähligen souveränen Ländern hinterlassen haben, vor dem internationalen Strafgerichtshof für all die Toten zur Verantwortung gezogen?
Ach ja, das geht doch nicht, das sind ja die “Guten”, die Massen von Toten waren “Kollateralschäden” im selbstlosen Kampf um das “Gute”, weil der Westen immer nur das “Gute” will.
Das hatte ich jetzt total vergessen, da werden nur Afrikaner und die dem Westen Missliebigen, weil nicht Gefügigen, abgeurteilt. Ein Blick auf die Gäste lässt Schlimmes ahnen, der stets kreischende und tobende Baring von der INMS darf als wilder Trommler für den Krieg natürlich nicht fehlen. Mich packt das Grauen.
@ 3 Peter Fischer: Volle Zustimmung.

#23 Artur von Blasewitz:
25. März 2014 um 18:03 Uhr
Die Friedensengel
Die hauptamtliche Volksheilige und Schmerzensmutter ( Nur echt mit dem Heileigenschein ), Julia Timoschenko kann auch anders!
So formuliert die “Heilige Julia von Kiew” in einem Telefonat mit schöner, unmißverständlicher Klarheit über ihren Erzfeind und “Teufel in Menschengestalt”, Wladimir Putin:
“Ich bin selbst bereit, eine Kalaschnikow in die Hand zu nehmen und dem Dreckskerl in den Kopf zu schießen”!
Siehste!
( Die Meldung, die zunächst noch unter Vorbehalt veröffentlicht wurde, ist inzwischen von ihr selbst(!) – ich höre es gerade auf “ntv” – als authentisch bestätigt! )
Verglichen mit dieser mutigen Friedenskämpferin ist der geborene Vollblutpolitiker Vitali Klitschko geradezu ein Weichei!
Einem Kontrahenten ab und zu – gegen Zahlung einer beträchtlichen “Stange Geld” – mal die Fre… polieren. am besten, bis er umfällt – das können sogar 15-Jährige in Kreuzberg.
Na ja, sein “akademischer Grad” soll auch wohl nicht so ganz “auf seinem Mist gewachsen” sein – aber schließlich ist er ja Politiker.
Und daß er 1996 wegen Dopings mit Nandrolon nicht zu den Olympischen Spielen durfte – eine Petitesse! Ich wünsche den Hoffnugsträgern eines entschlosenen, friedvollen Freiheitskampfes von ganzem Herzen alles erdenklich Gute.
Wer weiß, wer weiß – vielleicht fällt ja noch der eine oder andere “Friedens-Nobelpreis” dabei ab.
Da ist man dann in der “rechten” Gesellschaft!
[...]
Gruß A.v.B.

#24 Artur von Blasewitz:
25. März 2014 um 18:20 Uhr
Das Orakel aus der Uckermark
@Paulus, #13
Sie zitieren unsere verehrte Kanzlerin, die brillante Wortakrobatin, Frau Dr. Angela Merkel mit den Worten: „Solange das politische Umfeld für G8 wie im Augenblick nicht vorhanden ist, gibt es G8 nicht“
Wie sagte schon mein Vorfahr Chrysostomus von Blasewitz, etwa 200 v.Chr., über die Pythia:
“Sie sagt mit vielen Worten nichts – aber das macht sie glänzend”!

#62 Peter Fischer:
26. März 2014 um 00:45 Uhr
Zwingt der Westen Putin so in die Knie?
Was will denn der Westen? Ich dachte immer der Westen steht für friedliche und freundschaftliche Zusammenarbeit? Warum sollte der Westen also Putin in die Knie zwingen wollen? Machen wir doch mal eine Chronologie der Ereignisse. Da kommen interessante Details ans Licht.

Im Jahre 2011, so glaube ich, macht Putin seine Ankündigung war. und beginnt an der Petersburger Energiebörse Öl und Gas gegen Rubel und Yuan zu verkaufen. Wir erinnern uns, als Saddam Hussein Öl gegen Euro verkaufen wollte, war das sein Ende. Öl muss nämlich gegen Dollar verkauft werden, was alle Staaten vom Dollar abhängig macht und Amerika in die Lage versetzt, seinen Militärhaushalt zu finanzieren. Nun ist Russland nicht der Irak und Putin hat Waffen, die selbst den VSA gefährlich werden können. Was aber noch schlimmer ist, er blamiert damit zum ersten mal ohne Folgen die VSA in aller Öffentlichkeit.

Dann kommt Syrien. Eine beispiellose Hetzkampagne gegen Assad und dessen angeblichen Giftgaseinsatz, der nie bewiesen werden konnte. Trotzdem stand der Waffengang bereits fest und das Kapital frohlockte in freudiger Erwartung hoher Gewinne. Wieder ist es Putin, der das “Festmahl” stört. Die nächste Blamage der VSA in aller Öffentlichkeit.

Aber das ist noch nicht alles. Edward Snowden wagt es doch tatsächlich, die Welt über die Machenschaften der NSA zu informieren. Na warte, der kann was erleben. Und während alle anderen Staaten hilflos mit ansehen müssen, wie ein Mensch von einer “Supermacht” gejagt wird, ohne sich zu trauen einzuschreiten, schafft wieder einmal Putin Fakten. Und wieder ist die Hilflosigkeit der VSA nicht übersehbar.

Also beginnen die VSA auch einen Plan auszuarbeiten. Im Wissen, dass Putin die Ukraine und den Schwarzmeerhafen benötigt, um sein Öl und Gas zu verkaufen, werden Gelder ( 5 Milliarden Dollar ) in einen Umsturz investiert. (Quelle ZDF)

Wie reagiert Putin? Er schafft erneut Fakten, ohne sich um die Belange der VSA zu kümmern. Egal was die VSA versuchen, Putin ist schon da. Und die wollen Putin in die Knie zwingen? Ich muss aufpassen, dass ich keinen Lachkrampf bekomme. Und all das geschieht ohne Blut zu vergießen. Merken die VSA denn wirklich nicht, dass sie ihren Meister gefunden haben? Putin muss sie nicht mal bekämpfen, denn sogar China macht sich inzwischen ganz offiziell über den Papiertiger VSA lustig. Nein, in die Knie zwingen wird der Westen Putin nicht! Das Problem ist bloß, dass ich nicht möchte, dass für diese Erkenntnis Million von Menschen ihr Leben lassen müssen.


... wird fortgesetzt ...

2 Kommentare :

  1. Ich respektiere sehr die Meinungen der Andrea von Knoop und überhaupt. Putin ist nun ganz und gar kein guter Politiker, aber was im Moment abgeht in Bezug auf die Krim ist seitens des Westens ganz und gar daneben. Vorausgesetzt das Ergebnis des Referendums ist kein Fake (wovon ich ausgehe, da ja die meisten Einwohner der Krim Russen sind), kann ich nicht verstehen, wer da (völkerrechtlich) was dagegen haben kann, wenn dieser Teil der Ukraine freiwillig zu Russland gehören möchte. Warum dann einen neuen (kalten) Krieg heraufbeschwören, ein neues "Feindbild" aufbauen? Was soll die Scheiße? Da der Teil der Bevölkerung (Krim) wohl zu Russland gehören möchte (ob das nun gut für sie ist oder nicht) und nun Russland diesen "neuen" Teil verteidigt, dann ist das halt so. Ich sehe die Dinge sehr einfach und deswegen vielleicht falsch aber vielleicht deswegen aber auch richtig.

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  2. "Wandel durch Abschreckung – zwingt der Westen Putin so in die Knie?" Solche Titel, sehr geehrte Frau Will, dazu Gruselgestalten wie Arnulf Baring und Dampfplauderer wie Norbert Röttgen sind Wegbereiter aus der (Ukraine)Krise in den Untergang des Abendlandes!

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