Mittwoch, 5. Februar 2014

Sie sind wieder da! - US-Panzer zurück in Deutschland

Pünktlich zur Münchener Sicherheitskonferenz sind sie wieder da, die US-Panzer in Grafenwöhr.

Passt das, was die "Neue Züricher Zeitung" am 1. Februar. 2014 schrieb (hier):
    "Der Westen auf Konfrontationskurs mit Moskau
    Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass die Ukraine zum Austragungsort eines geopolitischen Konfliktes geworden ist, dann lieferte ihn die Münchner Sicherheitskonferenz."
irgendwie zu dem, was man bei "DER NEUE TAG
Oberpfälzischer Kurier Weiden" am 01.02.2014 lesen konnte?


Noch 2013 schrieb Merkur-online:

Grafenwöhr: US-Truppen ziehen 2013 ab

Grafenwöhr - Jetzt ist es offiziell: Ab Oktober 2013 werden die erten US-Truppen mit ihren Familien Grafenwöhr verlassen. Was das für die Stadt und die Region bedeutet.

Der Abzug von US-Truppen aus dem oberpfälzischen Grafenwöhr beginnt im Oktober 2013. „Jetzt müssen wir schauen, wie es mit unseren Arbeitnehmern weitergeht“, sagte Bürgermeister Helmuth Wächter (SPD) am Freitag. Wenn die rund 3800 Heeressoldaten der 172. Brigade mit ihren Familien aus Grafenwöhr abziehen, könnte das auch Auswirkungen auf die deutschen Zivilbeschäftigten haben. Wächter setzt darauf, dass der Wegfall der Brigade durch wechselnde Einheiten ausgeglichen wird, die verstärkt zum Üben nach Grafenwöhr kommen sollen. Außerdem könnten Geräte aus schließenden Standorten wie Schweinfurt und Bamberg in die Oberpfalz verlagert werden.



STIMME RUSSLANDS schreibt:

Modernste US-Panzer sind in Bayern eingetroffen. Wozu eigentlich? Und was hat die Nato-Eingreifgruppe damit zu tun, deren Soldaten oft nahe der russischen Grenze üben?

Foto: Kim Jae-Hwan / AFP
Ein Sprecher der US-Armee erklärte, 29 schwere Panzer des Typs Abrams seien im Rahmen des Programms European Activity Set (EAS) geliefert worden. Dies sei Teil der Kampfausbildung, nichts mehr. Die Panzer stünden nun einem Trainingszentrum zur Verfügung, hieß es.

Im vergangenen Frühjahr war die letzte US-Panzerbrigade in Deutschland aufgelöst worden. Dies geschah im Zuge des US-Truppenabbaus in Europa. Alle Panzer wurden damals in die USA abtransportiert. Nun kamen stattdessen modernere Kampffahrzeuge – diesmal für Trainingszwecke, wie es hieß.

Im Joint Multinational Command Training Center (so heißt offiziell der Truppenübungsplatz Grafenwöhr in Bayern) absolvieren Militärs aus ganz Europa ihre Weiterbildung. Warum können die Amerikaner eigentlich nicht dabei sein? Der zuständige Oberst Thomas Matsel sagte, mit Hilfe dieses Ausbildungsprogramms könne man sich auf die ganze Palette möglicher Kampfeinsätze vorbereiten.

Doch vor allem nehmen die USA dabei die Nato-Eingreiftruppe NRF ins Visier. Das EAS-Ausbildungsprogramm soll, wie es hieß, die US-Beteiligung am NRF-Projekt neu schüren. Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen bezeichnete die Eingreiftruppe übrigens als „Speerspitze“ des Nordatlantischen Bündnisses, die in der Lage sei, jeden Mitgliedsstaat zu verteidigen und sich jeder Gefahr überall entgegenzusetzen. Die Mitglieder sollen rotationsmäßig Soldaten für diese Zwecke zur Verfügung stellen.

Wie es sich aber herausstellt, machen nicht nur Nato-Mitglieder beim NRF-Projekt mit. Im laufenden Jahr sollen Schweden, Finnland und die Ukraine ihre Soldaten entsenden. Ab 2015 will auch Georgien mit dabei sein. Die größten NRF-Übungen fanden im vergangenen Jahr in Lettland und Polen statt. Im laufenden Jahr sind Manöver mit einer ähnlichen Geografie geplant.

Die Aktivitäten mit dem Ziel, die „Speerspitze“ einsatzbereit zu halten, erfolgen also oft nahe der russischen Grenze. Sollen nun nicht nur US-Raketenabwehrsysteme, sondern auch US-Panzer Probleme der europäischen Verteidigung lösen?

Man könnte erwidern, die Zahl der US-Panzersoldaten sei zu gering und jede Verschwörungstheorie sei deshalb haltlos. Die USA haben aber ein ziemlich interessantes Rotationsmuster entwickelt. Zunächst sollen Panzersoldaten der 1st Cavalry Division in Deutschland weilen, um dann von Soldaten anderer Einheiten abgelöst zu werden. Die Rotation soll dabei öfter als einmal pro Jahr erfolgen.

Dass das militärische Muskelspiel der letzten Zeit immer mehr dem verschwenderischen Kalten Krieg ähnelt, ist mancher auch in den USA einverstanden. Michael Darnell, Experte der US-Zeitung „Stars and Stripes“, kommentierte: „Als die 22 letzten Abrams-Panzer (im April 2013) Europa verließen, wurde dies als Ende einer Ära betrachtet. Nun scheint dieses Kapitel der Geschichte etwas verfrüht beendet worden zu sein“.


Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen

Der Kommentar erscheint manchmal erst nach Freigabe