Dienstag, 28. Januar 2014

Gefahr für Grundwasser: EU erlaubt umstrittenes Fracking

Thema: Profitmachen um jeden Preis

Die EU-Kommission hat mit der Veröffentlichung der neuen Klimaziele dem Fracking in Europa Tür und Tor geöffnet. Umweltschützer kritisieren, die Regeln zur umstrittenen Schiefergasförderung kämen einem „Kniefall vor der Öl- und Gas Lobby“ gleich.


NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft reiste vergangenes Jahr nach Kanada, um eine Fracking-Bohrstelle zu besichtigen. Dabei wird Gas aus tieferen Gesteinsmassen mit Druck und Chemie herausgelöst. Jetzt ist das Verfahren auch in der EU erlaubt. (Foto: dpa)
Fracking ist in Europa erlaubt. Die EU-Kommission hat bei der Bekanntgabe der neuen Klimaziele darauf verzichtet, strenge Schutzbestimmungen für die gefährliche Öl- und Erdgasförderung festzulegen. Ein „angemessener Umweltschutz“ solle nach „sorgfältiger Prüfung“ gewährleistet werden, lauten die vagen Vorgaben der Kommission.
 
Umwelt- und Klimaschützer schlagen Alarm. „Die Kommission hat es versäumt, Schiefergas als das zu benennen, was es ist: ein Umwelt- und klimapolitischer Super- Gau”, sagt Österreichs Grünen- Chefin Eva Glawischnig der österreichischen Tageszeitung Krone. „Der Vorschlag der Kommission kommt einem Kniefall vor der Öl- und Gasindustrie gleich: Mehr dreckiges klimaschädliches Gas, weniger Erneuerbare Energien“, heißt es in einer Aussendung der Grünen

Kommissionspräsident Barroso sagte, dass EU-Regeln bei Gesundheits- und Umweltschutz eingehalten werden müssten. EU-Energiekommissar Günther Oettinger hatte sich wiederholt für die Prüfung der Fracking-Methode ausgesprochen, bei der Öl und Gas mittels Druck und Chemikalien aus dem Gestein gepresst werden.

Umweltschützer befürchten, dass die Chemikalien ins Grundwasser gelangen können. Außerdem kann Fracking Erdbeben mit einer Stärke von 5,7 auf der Richterskala auslösen. Für Vertreter der Öl- und Gasindustrie ist Fracking eine willkommene Methode der Ressourcenförderung. Je mehr Öl und Gas gefördert werden, desto niedriger sinken die Preise.
Vor allem östliche EU-Länder, die fast zu 100 Prozent von Gas-Importen aus Russland abhängig sind, wollen dieses Verfahren übernehmen. In den USA gibt es seit Jahren einen Fracking-Boom, auch in Großbritannien ist die Förderung gefragt. Kritiker weisen dagegen auf Umweltschäden und Risiken für Erdreich und Wasserversorgung hin.

Die Schiefergasförderung, die in den USA zu rasant sinkenden Gaspreisen geführt hat, nützt auch deutschen Betreibern von Kohle- und Gaskraftwerken. Denn nicht nur Gas, sondern auch die überschüssige Kohle in den USA wird dank des Schiefergas-Booms ins Ausland verkauft und drückt auch in Europa die Preise – zum Nachteil der Solarindustrie.

Wenn auch Polen und Großbritannien ihre Schiefergaspläne weiter verfolgen, setzt sich der Trend zum Nachteil der erneuerbaren Energiequellen fort. Das wirft die Umsetzung der Energiewende weiter zurück.

Mit freundlicher Genehmigung von DEUTSCHE WIRTSCHAFTS NACHRICHTEN


Kommentare

Ergänzung 28.01.2014
» der Kommentar des Blogschreibers«
Weder für die EU-Kommission noch für die deutschen Regierungsdarsteller zählt der Wille der Bürger.
Einzig und allein ist für sie massgeblich, was die Öl- und Gas Lobby ihrer transatlantischen Freunde wünschen. Deren Wünsche zu erfüllen, dafür tun sie alles. Was kümmert sie schon schon die Gesundheit der eigenen Bevölkerung oder sauberes Trinkwasser? Sie sorgen sich um den Profit einger "Möchtegern-Weltenherrscher" und riskieren ohne Not Umweltschäden in nie dagewesenem Umfang.
Hoffentlich merkt man sich die Namen der Pro-Fracking-Entscheider. Nicht das am Ende die Falschen ihren Kopf dafür hinhalten müssen, nur weil die wirklich Schuldigen bereits abgetaucht sind als es für sie gefählich wurde.


gutlaeufer sagt:
Bei Fracking wird mit hohem Druck Wasser, Sand und eine Chemikalie,deren Zusammensetzung geheim, aber hoch giftig ist in das Erdreich gepresst.
Unseren Kindern und Enkeln hinterlassen wir schon das strahlende Material aus Atomkraftwerken, das immer noch in Zwischenlagern aufbewahrt wird, weil es noch keine Endlager gibt.
Unser Grundwasser fliest in Bayern von den Bergen in Richtung Donau. Untersuchungen haben gezeigt dass das versickerte Wasser vom Albenvorland in die quer fliesende Donau 30 Jahre benötigt.
Wollen wir für die nächsten Jahrhunderte unser Trinkwasser grossräumig ungeniessbar machen? Reicht doch schon der strahlende Müll der Atomkraftwerke, die unser Nachfahren unter erheblichen finanziellen Kosten irgendwann entsorgen müssen. Die Veruracher, die Stromkonzerne sind von diesen Kosten ausgenommen worden. Uns wird immer Bürgerbeteidigung und Transparenz vorgegaukelt.
Alles nur Schall und Rauch. Wir brauchen eine Partei, die sofort ein Volksbegehren gegen Fracking einleitet, weil nach den Wahlen übernimmt wieder der Raubtierkapitalismus die Macht.

Boxer sagt:
Ich habe mal ein DOKU aus den USA über Fracking gesehen. Ausser dass das Wasser furchtbar stank, konnte man das Wasser, dass aus den Hähnen floss, auch anzünden.
Die EU soll zum Teufel gehen. Fracking erlaubt, giftige Energiesparlampen verordnet. Ich habe von dieser EUDSSR einfach nur noch die Nase gestrichen voll

heide sagt:
„Die Kommission hat es versäumt, Schiefergas als das zu benennen, was es ist: ein Umwelt- und klimapolitischer Super- Gau”” nicht nur schiefergas ist ein super-gau!
die EU KOMMISSION IST DER SUPERGAU. weg damit!

Die Unke sagt:
Sie sollten sich die durch Fracking zerstörten Landschaften in den USA mal anschauen.
Einst Blühende Landschaften sind heute nicht mehr bewohnbar. Alle die Trotzdem noch dort leben leiden unter seltsamen und unheilbaren Krankheiten. Dafür sind die Ausbeute
schlecht und werden jählich schlechter. Das sollte sich definitiv nicht lohnen. Sollten sich die Lobbyisten doch gegen jeden gesunden Menschenverstand dafür entscheiden, sollten wir dafür sorgen das die Energiefirmen auch die entstandenen Schäden selber bezahlen müssen. Dann überlegen sie es sich besser. Aber ich glaube nicht das wir das Durchsetzen können. Denn es ist auch in anderen Branchen so dass die Gewinne Privatisiert, und die Verluste durch Müll und Umweltschäden von der Allgemeinheit getragen werden. Olga sagt:

Das zeigt wieder,dass Gewinne der Konzerne den Polit – Marionetten wichtiger sind als unsere Gesundheit und unsere Umwelt .

Tja sagt:
Da bin ich ja mal gespannt, wie schnell, stark und v.a. wie lange der deutsche tumbe Mob dieses Thema wieder mal aktionistisch, ohne jegliche Sach- und Fachkenntnis und populistisch-emotional bearbeitet.
Wenn erst einmal der Systemcrash da ist, wird er sich nach Heizung und Strom sehnen. Und dann wird er plötzlich FÜR AKWs und Fracking auf die Straße gehen, weil 1. Energie für ihn unbezahlbar sein wird und 2. kaum verfügbar sein wird, denn v.a. Öl wird in D hauptsächlich importiert.
Merkel hat so gut wie nichts richtig gemacht (wie jeder andere Politiker in den letzten Jahrzehnten der BRD auch), und vermutlich war es eher wieder mal ihr Kniefall vor der Lobby, aber daß sie Fracking für die Zukunft in D “zuläßt”, ist wohl ihre einzige “richtige” (auch in blindes Huhn findet mal ein Korn, und auch eine volksverräterische Treterin macht mal unabsichtlich etwas, das am Ende dem Volk zugute kommt) Entscheidung.
Fracking finde im Übrigen i.d.R. in Tiefen statt, wo garantiert kein Trinkwasser entnommen wird. Aber Fakten werden Ineptokraten nicht davon abhalten, mit ihrer Unfähigkeit und Ahnungslosigkeit andere in Geiselhaft zu nehmen.

Bismark sagt:
in NRW sind die Brechtsamkeiten schon vor Jahren an die Multi-Nationalen Firmen verkauft worden. D.h. die Genehmigungen zum Fracking liegen schon seit Jahren vor.



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