Freitag, 17. Januar 2014

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16.01.2014 - Abonnent/innen: 1.016.432
Nahrungsmittel-Spekulation stoppen
Liebe Leser,

unser Protest hat gewirkt! Nach zähen Verhandlungen gelang in der Nacht auf Mittwoch in Brüssel der Durchbruch: EU-Parlament, Kommission und Ministerrat haben sich auf scharfe Regeln geeinigt, die die exzessive Spekulation mit Nahrungsmitteln einschränken. Dies ist eine gute Nachricht für viele Menschen in den Ländern des Südens, in Kamerun, Kenia oder dem Senegal. Denn die Zockerei mit Nahrungsmitteln lässt die Preise für die tägliche Ration Weizen, Reis oder Mais steigen – und verursacht damit millionenfachen Hunger.

Bis zuletzt bekämpfte Großbritannien im Dienste der Finanzlobby die einzig wirksame Hürde gegen Spekulation: verbindliche Positionslimits. Sie beschränken die Anzahl der Rohstoffgeschäfte, die jeder Händler durchführen darf. Doch am Ende mussten die Briten klein beigeben. Besonders wichtig: Auch Geschäfte außerhalb der Börsen werden von den Limits erfasst.
Nur an einer Stelle konnte sich die Finanzlobby leider durchsetzen: Die Limits werden nicht auf europäischer Ebene, sondern von den nationalen Aufsichtsbehörden festgelegt. Dies eröffnet gerade dem wichtigen Finanzplatz London die Option, die Limits abzusenken.

Trotzdem: Die Neuregelung ist ein großer Erfolg unseres gemeinsamen Engagements und der Arbeit unserer Bündnispartner. Sie zeigt, was kraftvoller Bürgerprotest erreichen kann. Mehr als 100.000 Menschen haben unseren Appell gegen das Geschäft mit dem Hunger unterzeichnet. Wir haben ihn den entscheidenden deutschen EU-Parlamentariern überreicht und sie ermutigt, gegenüber der Finanzlobby hart zu bleiben.

Viele hundert Campact-Aktive hatten zudem Töpfe mit ihrem Slogan gegen Agrarspekulation bemalt. Mit ihnen schlugen wir gemeinsam mit unseren Bündnispartnern zum Welternährungstag in Berlin lautstark Alarm. Vor dem Brüsseler Ratsgebäude bildeten wir mit den Töpfen den Schriftzug „Stop Food Speculation“.

All dies hat sich ausgezahlt – und in Europa wird die Spekulation nun eingeschränkt. Haben Sie vielen Dank für Ihr Engagement. Es lohnt sich!

Doch eine andere Ursache für den Hunger bleibt: die Beimischung von Agrosprit zu Diesel und E10. Denn hierdurch wächst die Nachfrage nach Weizen, Zucker und Raps und auch dies lässt die Preise für Grundnahrungsmittel steigen. Ob die Beimischung von Agrosprit weiter gefördert wird – auch darüber wird demnächst in Brüssel entschieden.

Gegen Agrosprit und für eine grundlegende Agrarwende gehen wir übermorgen in Berlin mit vielen tausenden Menschen auf die Straße – unter dem Motto „Wir haben Agrarindustrie satt!“. Sind Sie auch mit dabei?

Kommen Sie zur Demo nach Berlin! Los geht es um 11.00 Uhr am Potsdamer Platz.

Alle Infos finden Sie hier...

Mit herzlichen Grüßen

Christoph Bautz, Geschäftsführer Campact e.V.

PS Für die bevorstehende Auseinandersetzung um Agrosprit werden wir einen langen Atem brauchen. Daher würden wir uns freuen, wenn Sie uns als Förder/in dauerhaft den Rücken stärken könnten. Helfen Sie, dass bald 20.000 Menschen Campact fördern. Unterstützen auch Sie uns mit einem regelmäßigen Beitrag.
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