Samstag, 14. Dezember 2013

US-System für globalen Blitzschlag könnte Apokalypse heraufbeschwören

warnt das russische Außenamt.

Thema: Worüber man im Westen kaum berichtet 

MOSKAU, 12. Dezember (RIA Novosti).

Das System für einen globalen Blitzschlag (Prompt Global Strike), das in den USA entsteht, kann nach den Worten des russischen Vizeaußenministers Sergej Rjabkow einen „Konflikt mit apokalyptischen Folgen“ provozieren.


Russisches Außenamt: US-System für globalen Blitzschlag könnte Apokalypse heraufbeschwören
 © AFP/ Alexander Nemenov
„Wenn wir von den bereits existierenden ballistischen Raketen in konventioneller Ausstattung sprechen, dann ist das ein Weg in einen sich ausbreitenden Konflikt mit sehr schweren und im Grunde apokalyptischen Folgen“, sagte Rjabkow in einem Interview für die Tageszeitung Kommersant.

Auch die Entwicklung der so genannten Hyperschallplattformen als neue Klasse von Trägermitteln würde sich stark auf das strategische Kräftegleichgewicht und die Stabilität auswirken, so Rjabkow. Ihm zufolge ist noch nicht bekannt, welche technischen Daten und Einsatzmöglichkeiten diese Systeme haben werden. „Es steht uns noch bevor, einzuschätzen, wie sich die Entstehung solcher Systeme auf unsere Sicherheit auswirken kann.“ Jedenfalls müsste das US-Potenzial für einen globalen Blitzschlag bei den künftigen Diskussionen über Rüstungskontrolle berücksichtigt werden.

Das Prompt-Global Strike-Programm soll dem US-Militär Schnellschläge weltweit binnen einer Stunde möglich machen. Dafür sollen unter anderem nichtnukleare Präzisionswaffen mit großer Reichweite gebaut werden.



Russland reagiert auf US-Raketen für Schnellschlag

Thema: US-Raketenabwehr rund um Russland

MOSKAU, 12. Dezember (RIA Novosti).

"Kommersant" © RIA Novosti. Sergey Mamontov
Zwischen Russland und den USA bahnt sich ein Streit um die Entwicklung von hochpräzisen Hightech-Waffen an, schreibt die Zeitung „Kommersant“ am Donnerstag.

Das Pentagon hat ein System entwickelt, dass einen schnellen Angriff an jedem Ort der Welt mit tödlicher Präzision in nur einer Stunde ermöglicht („Prompt Global Strike“). Laut Experten müssen Russland und die USA dringend mehr Vertrauen herstellen, sonst gibt es keine Fortschritte im Dialog über die weitere Abrüstung. Stattdessen droht eine neue Runde des Wettrüstens.

Das „Prompt Global Strike“ (PGS) System ist bereits seit geraumer Zeit ein Streitpunkt zwischen Russland und den USA. „Bei einer erfolgreichen Entwicklung dieses Vorhabens werden die US-Streitkräfte in den Besitz von mächtigen modernen Offensivwaffen kommen, die ihnen weltweite Einsätze auf hoher See, zu Lande und im Weltraum ermöglichen“, sagte der russische Vizeverteidigungsminister Anatoli Antonow im Mai dieses Jahres.

Der stellvertretende Premier Dmitri Rogosin hatte im Juni gewarnt, dass Russland eine Revolution bei der Entwicklung von Hochpräzisionswaffen verschlafen könnte. Am Mittwoch kündigte Rogosin in der Staatsduma (Parlamentsunterhaus) an, dass Russland eine Antwort auf das „Prompt Global Strike“ System der USA entwickle.



Nach „Kommersant“-Angaben hatte US-Präsident Barack Obama das Hightech-Waffen-System bereits im April in seiner Botschaft an Wladimir Putin erwähnt. Laut Obama ist dieses System wichtig für die strategische Stabilität. Obama schlug Moskau zudem vor, die Atomwaffenarsenale abzubauen. Allerdings sind keine wirklichen Fortschritte in dieser Frage zu erkennen. Experten zufolge sind ohne vertrauensbildende Maßnahmen keine Fortschritte möglich. Auch der Nuklearexperte der Denkfabrik Carnegie Endowment for International Peace, James Acton, forderte vertrauensbildende Maßnahmen, damit das PGS-Programm das russisch-amerikanische Verhältnis nicht so schädige wie der Streit um die Raketenabwehr.

In diesem Jahr stellen die USA 200 Millionen Dollar für das PGS-Programm bereit.

Russland unternimmt derweil Schritte zur Entwicklung eigener Präzisionswaffen.
„Hochpräzisionswaffen gewinnen immer mehr an Bedeutung als ein entscheidender Faktor bei der nicht-nuklearen Abschreckung“, sagte Putin bei einem Treffen mit russischen Militärs Ende November.

„Die USA könnten 2017/2018 in den Besitz dieser Waffen kommen“, sagte Vizeverteidigungsminister Juri Borissow. Doch zu diesem Zeitpunkt werde Russland eine Antwort parat haben.


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