Sonntag, 29. September 2013

Das Beste am Sonntag nach der Bundestagswahl: FDP adieu

Thema: nur eine Woche nach der Wahl ...
eine Spezial-Analyse

Zuerst des Erfreuliche: Die FDP ist Regierungsgeschichte!

Doch wie kam es dazu? Eine Rückblende:


Die Freiheitsstatue.dieser Republik
sie spricht selber
Ein Mann, der die Wählerjugend schon früher mit allerlei lustigen Gags auf seine Seite bringen wollte, reiste im Wahlkampf 2009 durch die Lande. Er hatte im Vorfeld bereits von sich behauptet, er sei die Freiheitsstatue dieser Republik.

Auch meinte er, auf jedem Schiff, das dampft und segelt, sei einer der die Sache regelt, der Kapitän und bei der Fregatte "Deutschland" sei er das.

Selbstüberschätzt haben sich ja schon viele aber an Größenwahn zu leiden, ist doch noch was ganz Anderes.

Zumal diese "Freiheitsstatue" bei jedem Mikrofon, dem sie auf ihrer Wahlkampfreise begegnete meinte, etwas von Steuersenkung reinblöken zu müssen.

Sie würde keinen Koalitionsvertrag unterschreiben, bei dem nicht alle Punkte der Steuersenkung berücksichtigt wären. Bei jeder dieser lautstarken Predigten schwenkte sie eine angeblich 400 Seiten starke, gelbe "Steuerbibel".

Die Jünger dieses FDP-Vorsitzenden verbreiteten seine Lehren auf ihren Missionsreisen in die Fernsehstudios des Landes mit gleicher Überheblichkeit und die Sender unterstützten sie, indem ihnen jede Menge Sendezeit eingeräumt wurde, ihre kruden Versprechungen in die Welt hinaus zu schreien. Besonders eifrig waren zwei Jünger, beide mit Namen Lindner, Brüder im bösen Geiste aber nicht verwand. Ihnen war jedes Mittel recht, wenn es nur dem politischen Gegner schadete.

Wie sehr die konzentrierte Medienunterstützung bei der Volksverdummung- und Manipulation mithalf, sah man nachher daran, dass sogar Hartz-4 Bezieher diese Banken- und Wirtschafts- Lobbyistenpartei gewählt haben.

Der Erfolg ließ also nicht lange auf sich warten.

Am Wahlabend des Jahres 2009, am Sonntag, den 27. September, schwebte und tanzte die "Freiheitsstatue dieser Republik" durch die Räume der FDP-Zentrale, denn sie konnte vor Kraft nicht mehr laufen.

14,6 % der abgegebenen Stimmen für die FDP, drittstärkste Partei, WAHNSINN!

Die Steuerbibel war da bereits verschwunden und auch später nicht mehr auffindbar.
Schließlich hatte sie ihren Zweck erfüllt und die Wähler getäuscht.

Schon am gleichen Tag begann die Basis der vermeintlichen Wahlgewinner mit der Diskussion über Ministerposten. Doch der Parteichef schwieg sich aus - und gab sich an diesem Abend demütig.

Obwohl für ihn der Posten des Außenministers und Vizekanzlers vorgesehen ist, bestimmte er in den anschließenden Wochen nach der Wahl die Richtlinien der Politik.


FDP Sonderparteitag 2009

Die Postenverteilung begann schließlich im Oktober 2009 beim FDP-Sonderparteitag.

... und was machte derweil die Kanzlerin?
Wie so oft später noch, machte sie nichts!

Sie reiste ins Ausland! Hauptsache weit weg vom Geschehen.
Dieses Wegducken sollte neben der Merkelraute ihr Markenzeichen werden.

Politik Paradox: Die, die für das Land zuständig sein soll kurvte in der Weltgeschichte rum, Der, dessen eigentliche Aufgabe es wäre, sich um Auslandsangelegenheiten zu kümmern, versuchte sich an den Geschicken des eigenen Landes.



Merkelraute
Irgendwann beruhigte sich auch der wildeste Aussenminister und versah die ihm zugedachte Aufgabe.
Irgendwann holten ihn auch seine im Wahlkampf gegebenen Versprechen nach Steuersenkung ein. Dass dafür kein Geld da war, das wusste er natürlich auch schon vorher. Da aber die Hotelkette, nach der seine Partei ihren Erkennungsnamen erhielt, mit einer Parteispende nachhalf, blieb ihm nichts anderes übrig, als die Hotelsteuer zu senken.

Damit begann sein unaufhaltsamer Abstieg. Das ist ihm sehr schwer auf die Füße gefallen, zu schwer. Aber nicht nur ihm, der ganzen Partei, davon haben sie sich nie mehr erholt.

Seine Missionsarbeit hatte er schon lange sträflich vernachlässigt und jetzt verlor er auch noch den Parteivorsitz. Jüngere drängten nach, aber nicht unbedingt Klügere.
Ihren Namen "gesundheitspolitische Gurkentruppe", wie sie Dobrindt von der CSU nannte, hatten sie sich redlich verdient.

Na ja, Guido wollte schon immer Außenminister werden, jetzt konnte er sich mit aller Kraft diesem Posten widmen. Und das tat er, er versuchte es zumindest.

Nun muss man wissen, dass der deutsche Außenminister der Minderheit der Schwulen angehört. Daraus hat er kein Geheimnis gemacht. Aber das Außenministerium musste sich Gedanken machen. Ausgerechnet arabische Länder hat er des öfteren als Reiseziele ausgesucht.

Nun muss man auch wissen, dass in einigen arabischen Ländern auf schwulsein die Todesstrafe steht und sich ein Moslem normalerweise lieber die Hand abhackt als sie einem Schwulen zur Begrüßung zu reichen. Ausgerechnet solche Länder hat sich Guido Westerwelle zum Bereisen ausgesucht. Da hat er Mut bewiesen, oder doch nicht?

Natürlich riskierte er nicht sein Leben, er stand ja unter diplomatischem Schutz.
Peinlich war es für den jeweiligen Gastgeber und die werden sich lange die Hände gewaschen haben.

Wenn man bedenkt, dass die schärfste Waffe unseres Aussenministeriums eben dieser weltweit gefürchtete Guido Westerwelle war, wenn man weiter bedenkt wie wenig die schwule Minderheit nicht nur in arabischen Ländern gelitten ist, dann dürften sich die Fragen nach großen diplomatischen Erfolgen eigentlich selbst beantworten.

Westerwelle - Mubarak 23. Mai 2010    Foto: AP
Ein herausragendes Ereignis muss aber doch in seiner Laufbahn als Außenminister genannt werden.

Arabischer Frühling, Ägypten, Mubarak, Tahrirplatz, na klingelt's.

Nachdem sämtliche Gefahr vorrüber war, hielt unser Außenminister eine ergreifende Rede ans ägyptische Volk, ganz so, als habe er es alleine von dem bösen Diktator Mubarak befreit.

Interessant ist in dem Zusammenhang, dass selbst so unscheinbare Politikerdarsteller wie dieser deutsche Ausßenminister, ganz schnell ihre Erinnerung daran verlieren können wem sie kurz zuvor noch ihre Aufwartung gemacht  und einen weisen Herrscher genannt haben, wenn die transatlantischen Freunde unserer "erfolgreichsten Regierung nach der Wiedervereinigung" das wünschen.

Nach seinem beispiellosen Start direkt am Wahlabend des Jahres 2009 bis zum Erreichen der Reiseflughöhe einer abgehobenen Freiheitsstatue hat sich ausser dem Erwähnten,  eigentlich nichts Spektakuläres ereignet. Man hatte ihn in der Partei einfach kaltgestellt.
Vielleicht hat Mutti mit ihrer großen Erfahrung von "Rücktritten" wegen seiner großen Klappe auch etwas nachgeholfen, jedenfalls schützte ihn seine Bilderbergteilnahme nur vorm Rausschmiss als Vizekanzler und Außenminister, nicht aber vom "Rücktritt" des Parteivorsitzes der FDP.

Ein Ende begann sich abzuzeichnen, als Mövenpicks eine Landtagswahl nach der anderen verloren und sich aus allen Landesregierungen bis auf  zwei, (Hessen, Sachsen) verabschiedet haben.
Eine Landtagsfraktion der FDP besteht noch in neun Bundesländern.

Aufregend wurde es erst wieder mit Beginn des Wahlkampfs 2013.

Die Freiheitsstatue dieser Republik ging wieder auf Tour und seine ehemaligen Jünger folgtem ihm wieder. Nur, diesmal war Etwas anders.
Die volle Unterstützung der Medien hatten sie zwar, wie eh und je wurden Plätze für Gäste von der FDP freigehalten, damit die ihre heiße Luft direkt in die Mikrofone vor laufender Kamera blasen konnten, und trotzdem, der Funke wollte diesmal nicht so recht zünden.

Was war los?

Hatte man aus 2009 gelernt? Es kamen keine Heißluftblasen zum Thema Steuersenkung, nur ab und zu blitzte in einer Talkshow die sattsam bekannte Überheblichkeit der Partei der Besserverdiener und der römisch Dekadenten auf, aber es war kein Vergleich zu den vergangenen Jahren. Zaghaftes "Wer arbeitet, der muss mehr haben als einer der nicht arbeitet".
Aber Mindestlöhne? Nur für Steuerberater, Notare, Rechtsanwälte, Apotheker ...
Klientelpartei der Besserverdiener eben.

Nichts für den deutschen Normalo. Aber der ist diesmal nicht auf das Geschwafel hereingefallen. Das zeichnete sich schon früh ab und diesmal waren sie sich nicht zu schade, die CDU-Wähler um eine Zweitstimme für die FDP anzubetteln.
Bis die Mutti der CDU dem rigoros eine Abfuhr erteilte und meinte, jeder sorge für sich selber.
Damit war das Schicksal der lange Zeit unter 3%-Partei besiegelt.

Trotz geballter, medialer Unterstützung und einem Dauergetrommel reichte es nur für 4,8% der abgegebenen Stimmen.
Zu wenig für den Einzug in den Bundestag und für weitere 4 Jahre Politiksatire mit der CDU.

GOTT SEI DANK

Miss Liberty has landet - (3. von rechts) Nach einem sehr langen Höhenflug hat die Freiheitsstatue dieser Republik, der jetzige Draussenminister Westerwelle, wieder festen Boden unter den Füssen


Ihr werdet uns nicht fehlen!
Wie sagte Brüderle noch so treffend? Wenn uns einer besiegen kann, dann nur wir selber.
Herzlichen Glückwunsch Herr Brüderle, Sie haben es geschafft.


- Ich komme noch öfters darauf zurück - es kann gar nicht genug gefeiert werden.

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