Montag, 19. August 2013

Kein Vertrauen in Obama: China und Japan stoßen US-Anleihen ab

Thema: Staatsanleihen

Investoren aus Asien ziehen so viel Geld aus dem Markt für US-Staatsanleihen ab wie nie zuvor. Niemand außer der Fed selbst investiert noch in US-Staatsanleihen. Die Anleger befürchten den großen Crash.


Zehnjährige US- Staatsanleihen (rot) haben einen wesentlich höheren Ertrag als Aktien aus dem S&P- Index (grün). (Grafik: Zero Hedge/TIC)
China und Japan zogen im Juni die Rekordsumme von 40,8 Milliarden Dollar aus langfristigen US-Bonds ab, belegen die Daten des US-Finanzministeriums. Aus dem Rest der Welt wurden noch 26,1 Milliarden Dollar abgezogen. Der Trend setzt sich fort. Ein Massenverkauf könnte den Wert der Anleihe in den Keller treiben (mehr hier).

Ben Bernanke hat mit seiner Ankündigung im Mai für Wirbel auf dem Bond-Markt der USA ausgelöst. In den Monaten, nachdem der Chef verkündet hatte, die Geldschwemme bis zum Ende des Jahres eindämmen und bis 2014 stoppen zu wollen, haben sich ausländische Investoren von US-Staatsanleihen getrennt.


Nur noch die Fed investiert in die heimischen Staatsanleihen. Halter von US-Schatzanleihen, Laufzeit fünf bis 30 Jahre. (Grafik: Zero Hedge/BofAML)
China hält immer noch 1,27 Billionen Dollar in US-Staatsanleihen. Japans Bestand hat noch einen Wert von 1,08 Billionen Dollar. Sie sind die größten Gläubiger der USA. Beide könnten mit den zusätzlichen Milliarden die eigene Wirtschaft unterstützen. Im Falle Japans wird das Geld vermutlich dazu beitragen, den Yen zu schwächen und den Exportsektor durch einen vorteilhaften Wechselkurs zu stärken (mehr hier).

Der Juni war bereits der fünfte Monat in Folge, in dem Investoren ihr Geld aus dem US-Anleihenmarkt abziehen. Die Nachfrage nach US-Wertpapieren sinkt dramatisch. Nur die Fed selbst investiert noch in die heimischen Schuldscheine. Sie hält bereits 30 Prozent der heimischen Schulden. Vor diesem Hintergrund macht es Sinn, dass Bernanke die Geldschwemme beenden will. Seit 2011 stagniert das Niveau der Halter von US-Staatsanleihen außerhalb der Zentralbank (siehe Grafik oben).

Dass die ausländischen Investoren gerade dann aus US-Staatsanleihen flüchten, wenn die Zinsen bald wieder steigen könnten, ist kein gutes Zeichen. Vor allem weil der Ertrag der Zehnjahres-Anleihen auch jetzt noch weit über der Dividende aus Aktien im Standard & Poor’s Index S&P 500 liegt (siehe unten). Vor diesem Hintergrund hatte Bernanke seine Ankündigung relativiert. Es werde so lange wie möglich weitergehen, mit der Flut aus billigem Geld (hier). Das Aktiengeschäft ist dadurch aber nicht attraktiver geworden (siehe Grafik unten).

Die Schulden der USA sind nicht tragfähig. Die versteckte Schuldenlast ist bis zu sechs Mal höher, als offizielle Angaben glauben machen wollen. Die Großinvestoren reagieren immer zuerst. Aber auch Private ziehen sich immer mehr aus US-Anleihen zurück.

Hält der Kapitalabfluss an, könnten einige Fonds zu Notverkäufen gezwungen sein. Die Folge wäre ein Massenverkauf und die Beschleunigung des Preisverfalles (hier). Die Anleger merken, dass Staatsanleihen seit der Manipulation durch die Fed kein sicheres Investment mehr sind. Zum Schluss haftet der Steuerzahler, wenn die Schuldenlast der USA zu groß wird (mehr hier).

Mit freundlicher Genehmigung von DEUTSCHE WIRTSCHAFTS NACHRICHTEN


Kommentare


Öko-Gnom sagt:
Wir sind drauf und dran eine neue Eskalationsstufe in diesem Spiel, mit historisch gesichertem Ausgang, live zu erleben. Wie die Sache ausgehen wird, ist absolut gewiß.
Die einzige Frage ist noch, wann genau und wie die Gesamtauswirkungen sein werden.

Die Marktregeln lassen sich langfristig nicht außer Kraft setzen.

Von nichts kommt nichts. Geld, das nicht durch Leistung und Produktion gedeckt ist, kann langfristig nur ins Verderben führen, insbesondere, wenn es in einem historisch nie gekannten Ausmaß gedruckt wird. Der erhoffte Stimulus auf die Realwirtschaft ist fast gänzlich ausgeblieben. Erst wurden die Zinsen im Minutentakt gesenkt, und als das auch nichts half, dann monatlich Geld in Rekordhöhe gedruckt.
Was für eine wahnsinnige Theorie!

Aber der dahinterstehende Masterplan heißt, “Europa“ in einem neoliberalen Zwangsstaat mit “marktgerechter“ Pseudo-Demokratie zu vereinigen. Auf dem Weg dahin, kann man durch eine sichtlich ausgelöste Krise noch ein bisschen für Umverteilung sorgen.

Ich freue mich nicht darüber Recht zu haben, sondern fürchte mich davor, was der Ausgang dieses Spiels für die Gesellschaften und Menschen bedeutet.

Merkel & Co. wollen nur den Leuten so kurz vor den Wahlen keinen reinen Wein einschenken. Das ist aber sehr kurzfristig gedacht, da hierdurch viele Menschen der Möglichkeit beraubt werden, die jetzt dringend notwendige Eigenvorsorge voranzutreiben.

Das soll keine Panikmache sein – das Leben geht nach dem Crash weiter – sondern eine Mahnung an die, die sie hören möchten, in angemessener Weise für sich und ihre Familien vorzusorgen.

Bedenken Sie bitte, dass das was sie in den Zeitungen lesen, nicht unbedingt die reine, komplette und vor allen Dingen ungeschminkte Wahrheit ist. Insider ziehen momentan gehäuft die Reißleine, schichten um, und stoßen riskante Positionen ab.

Informieren Sie sich selbst bei einem neutralen und professionellen Berater, studieren sie die Fachmedien und das Internet.

Hinweis:
Selbstverständlich ist dieser Beitrag keine Beratung oder Empfehlung, sondern lediglich die bescheidene Meinung des Verfassers. Jeder ist für die von ihm getroffenen Entscheidungen selbst verantwortlich.

Ramos sagt:
Zitat: “Ich freue mich nicht darüber Recht zu haben, sondern fürchte mich davor, was der Ausgang dieses Spiels für die Gesellschaften und Menschen bedeutet.”

Genauso geht es mir bei der ganzen Geschichte, es ist unglaublich wie blind die Menschen zum Ende der Klippe rennen. Die wachen erst auf, wenn sie im Wasser kurz vor dem Ertrinken sind.

Klartextrednerin sagt:
Das Endspiel des Dollars geht in die entscheidene Phase. Es dürfen schon Wetten abgeschlossen werden, ob der Rubel oder der chin. Remimbi die neue Weltleitwährung wird.
Ramos sagt:
Sunzis Kunst des Krieges – Die US Amerikaner sollten sich dieses Buch mal genauer anschauen und auf die momentane Lage übertragen. Die USA haben sehr clever den Dollar genutzt um sich auf Kosten der restlichen Welt zu bereichern. Alles, wirklich alles wurde getan und diese Position zu verteidigen. Menschenleben waren egal, selbst ganze Völker hatte man durch inszenierte Kriege in Hass und Blut ertrinken lassen.
Die Chinesen haben sich die Droge der US Amerikaner in hohen Dosen selbst gespritzt. Die US amerikanische Elite versucht sich mit “Beschaffungskriminalität” über Wasser zu halten und wie echte Drogensüchte gestehen sie sich nicht ein, dass sie krank sind. Doch die Chinesen haben sich im Laufe der Zeit ein Gegenmittel zusammengebraut. Wenn die Währungen der westlichen Welt zusammenbrechen werden, spritzen sich die Chinesen das Gegenmittel, eine mit Gold gedeckte Währung! Zurück zu Sunzi, man schlägt also den Gegner mit den Mitteln des Feindes und wenn die Gelegenheit sich bietet, gibt man ihm den Gnadenstoß! (Der Rückkauf der Staatsanleihen)



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