Montag, 20. Mai 2013

Das Ende der Olivenöl-Karaffe - EU - Plan für Restaurants

veröffentlicht: 20.05.2013, 12:00 Uhr | aktualisiert: 15:55 | 17:23 |

Es könnte was Lustiges zum Pfingstmontag sein, wenn das mit der EU-Behörde nicht so verdammt traurig wäre.

Das ist die Meldung in der WESTFALENPOST am 18.05.2013,
auf Seite 1, die mich fast vom Hocker riss:

Das Ende der Olivenöl-Karaffe - EU - Plan für Restaurants


Wenn es der nach der EU geht, ist das in Restaurants bald Vergangenheit
Brüssel. Olivenöl in offenen Karaffen oder Fläschchen ist künftig in den Restaurants aller EU-Staaten verboten. Die EU-Kommission bereitet eine Verordnung vor, wonach Olivenöl nur noch ordnungsgemäß ausgezeichnet und in einem,,besonders verschlossenen und nicht wieder auffüllbaren Gefäß auf dem Tisch eines Restaurants stehen darf. Restaurantbesucher könnten endlich sicher sein, dass in der Flasche tatsächlich das Olivenöl sei, welches auf dem Etikett versprochen werde, sagte ein Sprecher. Die Frage, ob auch eine Verordnung über Essig, ein Verbot des offen servierten Hausweins oder eine Initiative zur Kennzeichnung von Salz und Pfeffer zu erwarten sei, wurde nicht beantwortet...

und das ist der Kommentar von
Knut Pries zu EU-Regelungsplänen in der gleichen Zeitung

Eine Schnapsidee im Ölkännchen
Die Meinungsumfragen zeigen einen Trend, der sich in der Finanzkrise beschleunigt hat: Die Bürger verlieren die Lust am vereinigten Europa und misstrauen seinen politischen Managern. Das hat viele Gründe, bei leibe nicht alle sind der EU selbst anzulasten. Heuchlerische Politik der nationalen Regierungen, schiefe Berichterstattung in den Medien, nicht zuletzt die enorme Komplexität der Probleme im Verbund aus 27 Staaten da kommt viel zusammen. Ein Missvergnügen verschuldet die EU selbst: Bei großen Problemen liefert sie nicht, bei kleinen Nicht-Problemen umso eifriger.
Für das Missvergnügen stehen seit langem symbolisch: die Gurke samt Krümmungsgrad, die Höhe von Traktorsitzen, die Beseitigung der Glühtampe. Wobei in jedem dieser Fälle die Verantwortung gar nicht in Brüssel, sondern in den Hauptstädten der Mitgliedstaatenlag. Seit dieser Woche hat das Missvergnügen eine neue Form: das Ölkännchen. Will sagen: die Schnapsidee, den Wirten vorzuschreiben, in welcher Form sie ihren Gästen Olivenöl vorsetzen. Daran ist tatsächlich in erster Linie "Brüssel" schuld. Natürlich gibt es eine mächtige Hersteller-Lobby. Natürlich gibt es Regierungen, die ihren Produzenten gern unter die Arme greifen und entsprechend abstimmen. Aber niemand kann in diesem Fall die Kommission zwingen, dem zu folgen.
Wenn Mitgliedstaaten entsprechende Regelungen erlassen wollen - bitte sehr. Die Maßnahme selbst ist dämlich genug, aber das ist europäisch gesehen nicht das Hauptproblem. Das Hauptproblem ist die Vorstellung, "Brüssel" sei gefragt, das Alltagsleben der Bürger bis zur letzten Salatschüssel in sichere Bahn zu lenken. Yes, we Kännchen? Das ist Wahnsinn mit Methode. Und mit Folgen - die nächsten Umfragen werden es zeigen.

Sagen Sie mal ganz ehrlich: Kann man EU-Beamte noch ernst nehmen, die mit solchen Verordnungen „um die Ecke kommen“?
Kann man die ganze EU noch ernst nehmen, wenn in der Verwaltung Menschen beschäftigt sind, die solche Ideen ausbrüten? Für wie wichtig nehmen sich diese Leute wohl?

Jahrelang habe ich mich über Gurken und deren Krümmungsgrad lustig gemacht, weil ich das für einen Witz gehalten habe.

Aber ich erfuhr, das ist kein Witz, so was kommt tatsächlich von anscheinend unterbeschäftigten aber überbezahlten, erwachsenen EU-Beamten, die das wirklich so meinen und "normaldenkenden" Menschen ihre Macht damit demonstrieren.
Sie entscheiden auch über die Höhe von Traktorsitzen.
Wollen die sich bewusst lächerlich machen?
Stecken auch da Lobbyisten hinter wie beim Glühbirnenverbot die von Osram und Philips?

Liefern Firmen von ausserhalb der EU Olivenöl eventuell billiger als es europäische Firmen herstellen können oder hat gar einer vom EU-Parlament einen guten Bekannten oder „Vetter“, der „zufällig“ Olivenöl herstellt, in kleinen, tischgerechten Portion-Fläschchen abfüllt und klar, auch sofort liefern kann?

Natürlich wird es dann teurer, dass sieht ja jeder ein, oder etwa nicht?


Schade dass es die Prügelstrafe für Nichtsnutze und Tagediebe nicht mehr gibt

Wer noch mehr über lustige Bestimmungen der "EU - Intelligenzbolzen" lesen möchte, bitteschön:

Der profitable Tod der Glühbirne
Deutschland bleibt auf seinem Biodiesel sitzen
Dieburger Freibad-Sprungturm wegen EU-Richtlinie gesperrt

Dass der Verkauf normaler Glühbirnen seit vergangenem September in der EU verboten ist, ist bekannt. Neu ist, dass man mittlerweile überall wieder Glühbirnen kaufen kann. z.B. hier:

Glühbirnen bei Conrad
Glühbirnen bei Amazon
Danke Klaus für die Email

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