Samstag, 12. Januar 2013

Günther Jauch, Sendung am 13.01.2013 - BER - Berlin - Brandenburg

Thema:Die Flughafen-Versager – was kosten uns planlose Politiker?
Vom Prestigeprojekt zur Skandalbaustelle: Am Berliner Großflughafen treten täglich neue Mängel auf, die Kosten haben sich verdoppelt, einen Eröffnungstermin will niemand mehr nennen. Die Verantwortung für das Debakel schieben sich Manager, Planer, Baufirmen und Politiker gegenseitig zu. Für Berlins Regierenden Bürgermeister und Brandenburgs Ministerpräsident geht es mittlerweile auch um das politische Überleben.

Das politische Überleben hat sich überholt. Die Vertauensabstimmung hat er überstanden.

BER - und kein Ende
Natürlich sind es Versager, natürlich ist es eine Skandalbaustelle, aber leider nicht die Einzige.

Was sollen denn die bereits mehrfach aufgezählten Großobjekte letztendlich sein? Sollen sie irgendwie auch dem normalen Volk zugute kommen oder bauen sich da Leute, die wichtigtuerisch von sich behaupten sie seinen Politiker, Denkmäler auf Steuerzahlers Kosten
in einer Zeit, wo das Geld anderswo nötiger gebraucht würde als für moderne Pyramiden aus dem Fenster geworfen zu werden?
Natürlich müsste dann das bereits erhaltene „Bakshisch“ zurückbezahlt werden. Das ist überall das größte Problem – auch bei S21 – es war nicht mehr da! Die, die sich bereits vor Baubeginn die Taschen gefüllt haben, wollen bestimmt nichts zurückgeben. Deshalb müssen solche Projekte „auf Teufel komm raus“ durchgezogen werden. Na ja, Mappus wurde erwischt.

Diejenigen, die sich heutzutage Politiker nennen, sich zu einer sebsternannten Elite zählen, sind maximal Schauspieler in der Rolle eines ferngesteuerten Politikers. Wer kann schon innerhalb kürzester Zeit vom Gesundheits- zum Wirtschaftsminister mutieren, oder vom Wirtschafts- zum Verteidigungsminister? Ein Schauspieler kann das, ein Fachmann nicht!

Wie ernst die Lage um BER ist? http://www.handelsblatt.com/politik/...l/7609990.html

BERBerlins Epochaler Reinfall
Es ist immer das Gleiche: scheint ein Projekt groß genug, erscheint einzig und allein sich zu profilieren, irgendein Politikerdarsteller der sein Gesicht in jede Kamera hält die sich ihm bietet und dazu seine hohlen Sprüche ablässt, wie wichtig genau dieses Projekt für die Region ist, oft noch ergänzt um den Hinweis auf Arbeitsplätze. Alles so überflüssig wie sein ganzer Auftritt.

Dass bereits in der Genehmigungsphase reichlich Euros als Schmiermittel an besondere Bremsstellen geflossen sind und schon deshalb das Projekt durchgezogen werden muss, wird er natürlich nicht erwähnen. Das für Großprojekte viele Stellen nur existieren um geschmiert zu werden, natürlich auch nicht.
Es sind auch diese "Stellen", die solche Projekte so wahnsinnig verteuern. Der Blick auf große „Provisionen“ vernebelt schon mal die Sicht auf "Kleinigkeiten" wie ausreichenden Brandschutz. Dabei müsste gerade der Zusammenhang Flughafen und Brandschutz seit der verherenden Brandkatastrophe von Düsseldorf 1996 Thema Nr. 1 sein.
Bei jedem noch so kleinen Hotel, bei jedem öffentlichen Gebäude wurden die Auflagen seitdem gewaltig verschärft, ausgerechnet bei BER soll das im Vorfeld nicht der Fall gewesen sein?
Irgendwie interessant oder?

Ergänzung 13.01.2013

Die schwierige Suche nach dem Schwarzen Peter
Ein Zitat aus dem Tagesspiegel vom 10.05.2012:
„Bosch verantwortet unter anderem die Planung und Montage der Brandmeldeanlage, eines elektroakustischen Notfallwarnsystems sowie der Fluchttürsteuerung. Auch Bosch weist zurück, an der Verzögerung schuld zu sein. Ein Sprecher gab sich aber gelassener: Man habe die Äußerungen gar nicht als Schuldzuweisung verstanden. Der Siemens-Konzern, der einen Teil der Gebäudesteuerungsautomatik installiert hat, fühlt sich ebenfalls nicht angesprochen – und mochte keinen neuen Kommentar zum Thema geben.“
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaf...r/6612374.html

und dort weiter:
„Aber die juristische Aufarbeitung beginnt bereits: „Im Moment geht es um Ursachenforschung und daran anknüpfend um die Beweissicherung“, sagte Alexandros Chatzinerantzis von der internationalen Kanzlei Linklaters. „Sobald der Flughafen in Betrieb genommen ist und die Parteien neue Kräfte gesammelt haben, beginnt der Rechtsstreit“, prognostiziert der Jurist, der bereits Erfahrung mit verzögerten Großprojekten gesammelt hat – etwa beim Mautsystem Toll Collect.“
… und wer erinnert sich noch an Toll Collect, wer einen Großteil der Einnahmen kassiert, warum die Maut-Verträge geheim sind? http://www.heise.de/ct/artikel/LKW-M...im-869372.html
zwischenzeitlich schrieb „Ernst“ unter #113:

#103 @wolf
Haben Sie schon mal mit erlebt, wie solche Aufträge vergeben werden?

Haben Sie schon mal erlebt, wie die Anbieter von Gewerken unter Druck gesetzt werden, bestimmte Leistungen anzubieten, die nur mit großem Risiko zu erbringen sind?

Da lässt sich der eine oder andere Anbieter schon mal auf etwas ein, nur um den Auftrag zu erhalten und nicht leer auszugehen.

Also so einfach, wie Sie das hier schildern sind die Dinge nicht.

Aber das alles wäre ja nicht so schlimm, wenn nicht unbeteiligte Bürger nachher haften müsste.

Solche Projekte sollte von privaten Investoren und Unternehmen finanziert und betrieben werden. Es zeigt sich auch hier wieder mal: Privat vor Staat ist die bessere Lösung!

worauf ich ungefragt antwortete unter #132

Werter Ernst
Ihr Beitrag #113:

Warum bieten Anbieter Leistungen an, die nur mit großem Risiko zu erbringen sind?
Bergen nicht vielmehr die ungenau definierten Positionen des Leistungsverzeichnisses, über die am Ende die „Provisionen“ für die Genehmigungsstellen und Handaufhalter abgerechnet werden sollen, das „große Risiko“?
Vielleicht könnten Sie uns am Beispiel von Toll Collect erklären, weshalb ein privat gebaut und betriebener Flughafen besser wäre.
Toll Collect hat sich ja auch immer wieder verzögert. Hier können Sie uns auch erklären, wie das mit der Schadenersatzzahlung in Höhe von etwa 5 Milliarden Euro wegen der entgangenen Mauteinnahmen gelaufen ist.
Wie würde das beim Flughafen laufen? wobei hier noch viel mehr private Unternehmen betroffen wären.

Woran ein großer Teil der Misere liegt?
unter #137 beschreibt es Einer treffend:
Deutsche Ingenieurskunst gibt es nur noch in China, der Ex-UDSSR, Indien und Brasilien.

Deutsche Ingenieure in Deutschland sind fast ausschließlich entweder Leiharbeiter, Aufstocker oder 400-Euro-Jobber. Sie werden tagein, tagaus demotiviert und frustriert. Von ihnen ist nicht zu erwarten, dass sie sie einen Sinn darin sehen, sich anzustrengen und weiterzubilden. Wozu auch?

Großprojekte wie der BER müssen zwangsläufig scheitern. Das liegt in der Natur der Ausbeutung.


Ergänzung 14.01.2013. Nach der Sendung der Kommentar von
"Nichtbürger #323"

Man hat drüber gesprochen...
... und im Abspann wurde gelacht!
Auftrag ausgeführt - weiterwurschteln.
Erkenntnisgewinn - Null.

Einzig dieses Forum führt eine vernünftige Diskussion.

@ Reini - flügel tv ist immer noch aktuell, wie du aus meinen Beiträgen herauslesen kannst. Wäre aber 2013 nur Thema Nr.1 wenn es Rot/Grün/Links schaden würde.
Da sitzt aber Miss-Erfolg* mit im Kreis der Verantwortlichen.
( Leipzig = Schwarz/Rotes Projekt = Schweigen)

Nach 14mal "Aschenbrödel" über Weihnachten im ÖR, darf auch nicht gleich eine knallharte und aufklärende Politshow kommen.
Es verwirrt den unwissenden Mitmenschen. Sanft aufwecken, oder doch lieber weiter schlummern lassen ? 
*Anmerkung:  (ein Kosename für unsere Rettungskanzlerin)

Die Diskussion geht noch weiter --> HIER


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