Donnerstag, 18. Oktober 2012

Anne Will 17.10.2012

Thema:
Auslandseinsatz Afghanistan – war es die Opfer wert?

„Direkt nach dem Spielfilm “Auslandseinsatz” diskutiert Anne Will mit ihren Gästen über die ISAF-Mission in Afghanistan. Ursprünglich war ein sechsmonatiger Einsatz geplant, mittlerweile sind deutsche Soldaten seit über zehn Jahren am Hindukusch stationiert. Ihre Aufgabe: Die Unterstützung der afghanischen Regierung bei der Einhaltung der Menschenrechte, bei der Herstellung und Wahrung der inneren Sicherheit und der Ausbildung von Sicherheitskräften. Bis Ende 2014 will die Nato alle Kampftruppen abziehen.
Ist dieser Plan realistisch, was hat der Einsatz dem Land gebracht und war es die Opfer wert? Die ANNE WILL-Redaktion hat in Afghanistan mit Bundeswehrangehörigen über ihre Sicht der Dinge gesprochen und die Mitarbeiterin einer Hilfsorganisation zu einem ihrer Schulprojekte begleitet. Die persönliche Bilanz und weiteres exklusives Filmmaterial werden am Mittwochabend im Rahmen der Sendung präsentiert.“

Als erstes diesen Beitrag von Peter Fischer, dem ich mich voll anschließe:

Laut Redaktion von Anne Will ist die Aufgabe der Bundeswehr in Afghanistan: “Die Unterstützung der afghanischen Regierung bei der Einhaltung der Menschenrechte, bei der Herstellung und Wahrung der inneren Sicherheit und der Ausbildung von Sicherheitskräften.”
Zitat Ende.
Liest man jedoch bei Wikipedia nach, dann werden dort völlig andere Gründe für den Krieg ( ja, dort ist von Krieg und nicht von einem Einsatz die Rede ) angegeben.
Ich zitiere:
“Die Regierung der Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten verfolgten dabei (nach offiziellen Angaben) das Ziel, die seit 1996 herrschende Taliban-Regierung zu stürzen und die Terrororganisation al-Qaida zu bekämpfen.”
Zitat Ende.
Dort steht es also schwarz auf weiß. Der Krieg wurde und wird geführt, um die dortige Regierung zu stürzen. Wie kommt es nun, dass die Anne Will Redaktion völlig andere Gründe benennt? Ich nenne das Ablenkung von den wahren Tatsachen und Hintergründen des Krieges in Afghanistan. Die Taliban waren dem Bau neuer Erdöl und Erdgasleitungen im Weg. Deshalb mussten sie weg und nicht zu vergessen, dass es gerade in Afghanistan große Mengen seltener Erden ( für die Computerindustrie von unschätzbarem Wert ) gibt. Im Grunde geht es wieder einmal um Eigentumsrechte, welche auch von der Bundeswehr unter dem Vorwand des Schutzes der Menschenrechte geschützt werden sollen, obwohl es keinen legitimen Anspruch der USA und ihrer Verbündeten gibt.
Ich sage dazu nur: Und bist Du nicht willig so brauch ich Gewalt!

und mein Beitrag an einen „Frank“

Gerd 49:
Hallo @Frank #635 und #637
Werter Frank, das Meiste was ich Ihnen schreiben wollte findet sich schon in @Greedys Beitrag #645, speziell das über die 68er. Danke Greedy.
Aber schade Frank, dass Sie nur 11 Jahre zurückdenken und sich darüber freuen, dass die Taliban gestürzt wurden. Sie schreiben sogar: „Ohne die brutalen Anschläge vom 11.9.2001 hätte es den Krieg gegen die Taliban nie gegeben!“

Da sind Sie aber ganz schlecht informiert werter Frank.

Lassen Sie Google hiernach suchen: „Der Krieg in Afghanistan wurde lange vor dem 11. September geplant“ und nehmen Sie die erste Fundstelle dann wissen Sie mehr.
[Hier darf ich ja Links setzen] Link

Der Bericht dort auf der Seite von wsws.org ist vom 22.November 2001 und schreibt:
„Aus Insiderberichten, die in britischen, französischen und indischen Medien erschienen, geht hervor, dass Vertreter der amerikanischen Regierung Afghanistan bereits im Sommer dieses Jahres einen Krieg angedroht haben. In diesem Rahmen, so die Berichte, sei bereits im Juli angekündigt worden, dass “die Militäraktion gegebenenfalls vor dem ersten Schnee in Afghanistan, spätestens Mitte Oktober stattfinden werde”. Tatsächlich begann die Bush-Regierung am 7. Oktober mit der Bombardierung des bedauernswerten verarmten Landes. Die Bodenangriffe der Sondereinsatztruppen der USA begannen am 19. Oktober.
Es ist kein Zufall, dass diese Enthüllungen nicht in den USA veröffentlicht wurden, denn die herrschenden Klassen der anderen Länder verfolgen eigene wirtschaftliche und politische Interessen. Diese decken sich nicht mit dem Bestreben der amerikanischen herrschenden Elite, das ölreiche Gebiet in Zentralasien unter ihre Kontrolle zu bringen, und stehen ihm bisweilen sogar direkt entgegen.
Die amerikanischen Medien haben die eigentlichen wirtschaftlichen und strategischen Interessen hinter dem Krieg gegen Afghanistan gezielt verschleiert, um den Anschein zu wahren, als ob der ganze Krieg quasi über Nacht als Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September entstanden sei.“
[…]
Die in Großbritannien erscheinende militärstrategische Fachzeitschrift “Jane’s International Security” berichtete am 15. März 2001, dass die neue amerikanische Regierung gemeinsam mit Indien, Iran und Russland “eine gemeinsame Front gegen das Talibanregime in Afghanistan” aufbaue. Indien stelle der Nordallianz militärisches Gerät, Berater und Hubschraubertechniker zur Verfügung, und sowohl Indien als auch Russland benutzten Stützpunkte in Tadschikistan und Usbekistan für ihre Operationen.

Und Frank, Zitat: „Die Nato kämpft nicht nur gegen die Taliban, sondern auch die Terrororganisation Al-Kaida und gegen Drogenbarone.“ Wirklich?
[…]
„Die „Nationale Drogenkontrollstrategie“, die die Regierung von Hamid Karzai im Mai 2003 verabschiedet hatte, wollte den Opiumanbau innerhalb von vier Jahren um 70 Prozent zurückfahren und bis 2012 vollständig zum Erliegen bringen. Stattdessen verdoppelte sich der Ertrag in den vergangenen vier Jahren im Landesdurchschnitt. Seit dem Einmarsch der internationalen Truppen Ende 2001 hat sich die Produktion von Rohopium sogar beinahe verzwanzigfacht. Im vergangenen Jahr wurden aus Afghanistan mehr als 8200 Tonnen exportiert. Der Erlös wurde auf 3,1 Milliarden Dollar geschätzt, was fast der Hälfte des afghanischen Bruttosozialprodukts entspricht.“

Heute verkneife ich mir meine Meinung zu unserem Verteidigungsminister, der die Bundeswehr schnellstmöglich noch weiter mit Drohnen ausstatten möchte.

Nachtrag von Walter Neumann 
19.10.2012
16:25 geschrieben, 16:17 geschlossen
@ Alisa.
Wie ich in meinem Beitrag 396 versucht habe darzustellen, finde ich, dass uns Deutschen (den Amis sowieso) die moralische Integrität fehlt, einem bzw. anderen Völkern, unsere Wertvorstellungen mit Waffengewalt zu übermitteln! Woher nehmen wir unsere "moralische Überlegenheit" zu sagen, was richtig und was falsch ist. Wir sind doch gerade erst wenige Jahrzehnte aus Diktaturen und Monarchien entwachsen. Wir wissen und sehen und merken doch bei uns, dass wir, die Bevölkerung, mühsam Rechte erkämpfen müssen und dabei sind, immer mehr davon abzugeben.

Ist da nicht ein "Auslandseinsatz" ein gelungenes Ablenkungsmanöver?

Natürlich ist es richtig, bedrängten Menschen zu helfen. Aber da muss auch der Wille dabei sein, selbst6los zu helfen und nicht mit Hintergedanken, selber dabei Profit rauszuschlagen. Dann ist es keine Hilfe, sondern die Hilfe wird nur dazu benutzt, sich selber zu bereichern! So etwas merkt meistens irgendwann der Geholfene. Und dann schlägt die Dankbarkeit in Hass um und die Weltpolizei USA braucht sich deshalb nicht zu wundern, dass ihre dauernden Einmischungen zum Besseren immer mehr und öfter entlarvt werden, als scheinheilige Geschäftemacherei. Weil dies zu offensichtlich ist und war, ziehen sie nun ihre "NATO Verbündete" mit hinein, um nicht alleine da zu stehen und deren Bevölkerung damit Mundtod zu machen!

Wenn wir keine Kriegswaffen herstellen und verkaufen würden, wenn die arme Bevölkerung bei uns anders behandelt würde (respektvoll), wenn unsere Politiker mit ehrlicher Zunge sprechen würden, dann könnte man davon ausgehen, dass Hilfe für andere unterdrückte Völker wie Afghanistan, eine echte Hilfe für die Bevölkerung sein würde. Aber dortige korrupte Politiker unterstützen, damit andere korrupte nicht an die Macht kommen, hat mit Hilfe nichts zu tun, sondern nur mit Eigeninteressen!

Freundliche Grüße

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